Throwbacks & Übersehene

Throwbacks und Klassiker, Wiederentdeckungen und Vergessenes, aber auch Songs und Künstler, die ich bisher schlicht übersehen habe. In diesem Rückblick geht es um die 30 besten jener Songs, die schon etwas älter sind. Geordnet nach Erscheinungsjahr, da ein Ranking irgendwie nicht so wirklich Sinn macht. Eine kleine Regel gibt es auch hier: Nicht mehr als drei Songs von den selben Künstlern.

Die besten Songs 2017 - Teil 2

Nach dem ersten schnellen Countdown geht's nun ans Eingemachte: Meine Top 20 Songs des Jahres 2017. 

Die besten Songs 2017 - Teil 1

Von allen Listen dieses Jahresrückblicks ist dies hier meine allerliebste - willkommen zur feierlichen Enthüllung meiner Favoriten dieses Jahres, den besten Songs von 2017!

Zunächst ein paar Rahmenbedingungen: Qualifiziert sind all jene Lieder, die ihr Release in 2017 hatten sowie - da ich nicht immer auf dem aktuellsten Stand bin - auch Songs aus der zweiten Jahreshälfte 2016 (Stichtag: 20. Juni 2016). Um halbwegs Abwechslung einzubringen, sind drei Stücke das Maximum pro Künstler. Chart-Hits werdet ihr hier nicht finden, denn die haben bekanntlich ihr ganz eigenes Ranking bekommen. In diesem ersten Teil zähle ich die Plätze 50 bis 21 runter, bevor in Part 2 die Top 20 folgt.

Alles klar? Dann kann der Countdown ja starten!

Mein Musikjahr 2017

Endlich! Endlich ist es soweit! Mit dem heutigen Tag ist mein Musikjahr 2017 offiziell vorbei. Zeit für das, worauf ich mich schon seit Monaten tierisch freue: der riesengroße Jahresrückblick! Und wenn ich riesengroß sage, dann meine ich das auch. Ich hab die letzten drei, vier Wochen intensiv dran gesessen, die Musik der vergangenen zwölf Monate irgendwie zu ordnen. In der Form habe ich das ja noch nie gemacht und konnte auch nicht wissen, wie aufwändig  das tatsächlich werden würde. Ich hoffe, ich habe jetzt eine Form gefunden, mit der ich auch in den nächsten Jahren arbeiten kann.

Es war jedenfalls eine fantastische Reise zurück. Vielleicht habt ihr ja Bock, mich bei diesem Rückblick zu begleiten?









Und so habe ich mir das jetzt gedacht: Zunächst wird es explizit um aktuelle Musik gehen. Herzstück sind hier meine Countdowns der 50 besten Songs des Jahres sowie der Top 10 Hit-Songs, wie ich sie auch schon für die Jahre 2014, 2015 und 2016 erstellt habe. Doch natürlich wurde mein Jahr auch durch ältere Musik geprägt. Diese werden in einer eigenen Liste gewürdigt, egal, ob es sich um Throwbacks handelt, oder um Songs, die ich in den vergangenen Jahren schlicht übersehen habe. Diese sind nach Jahren geordnet, also nicht gerankt.

Alle vorgestellten Songs und noch viele weitere sind auch in meiner Spotify-Playlist 2017 // my year in music zusammengefasst. Los geht's:


Music Timeline: NOVEMBER 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

November kann manchmal echt beschissen sein, doch dieses Jahr war's eine gute Zeit. Das Uni-Leben hat sich allmählich wieder eingegrooved und noch dazu konnte ich endlich mein Romanprojekt vollenden. Wundert also nicht, dass auch meine Lieblingssongs wenig Tristesse verbreiten.

Jahr: 2013
Genre: Indie-Pop
Es ist seltsam. Eigentlich müsste ich The 1975 und ihren 80s Pop lieben, doch ich tat und tue mich irgendwie schwer damit. Mit Milk hab ich nun aber endlich einen Song von ihnen entdeckt, den ich uneingeschränkt liebe. Stimmungsvolle, beschwingt dahinfliegende Gitarren bilden hier die Basis, die der Refrain, der aufgrund seiner Einfachheit schlicht mitgesungen werden muss, mit einem unverkrampften Wohlfühl-Feeling voll für sich zu nutzen weiß. Das alles wirkt so schön, so unschuldig, dass man wieder mal leicht die Thematik des Songs vergessen könnte, handelt er doch von einem Mädchen, das ein paar Lines Kokain zieht. Tja gut.

Switchfoot - Holy Water
Jahr: 2016
Genre: Alternative
Ein Album, das ich nun ein Jahr zu spät für mich entdeckt habe, war When the Light Shines Through von Switchfoot. Und damn, was habe ich da verpasst. Holy Water ist mit Sicherheit das Highlight der Platte. Beginnend mit einem seichten Piano-Loop, das konstant im Hintergrund läuft und zum Träumen anregt, brechen in einer absolut epischen Bridge dann die Gitarren durch. Ein sagenhafter Moment, ein Feuerwerk an motivierenden Gefühlen!

Jahr: 2017
Genre: Alternative
Endlich, endlich haben Otherkin es mit ihrem schnörkellosen Alternative-Rock endlich mal in meinen Musik-Olymp geschafft. Ich hab sie schon länger vorstellen wollen. Nachdem Ay Ay sie vor ein, zwei Jahren in mein Blickfeld gebracht hat, war ich doch erst etwas mäßig begeistert von ihrer Ende September erschienenen Debütplatte namens OK. Aber zum Glück gab ich ihr Zeit. Grund war vor allem REACT, ein verdammt launiger Track, bei dem man sich selbst einfach nur in einer stickigen Indie-Kneipe abgehen sehen will!
Jahr: 2017
Genre: Alternative
Und wahrscheinlich hätte ich auch nicht bemerkt, was für ein fantastischer Song Enabler eigentlich ist. Star sind hier die schweren, dröhnenden Gitarren, die eine aufwühlende, dunkle Stimmung produzieren und ganz nebenbei den Weg für einen Refrain frei machen, der zwar nur mit seichten "uh uh uh uh uh" daherkommt, aber doch so kolossal und bedeutungsschwanger wirkt. Es ist zu früh dunkel, schweinekalt und nass? Hört diesen Song und ihr werdet den November lieben.

Jahr: 2017
Genre: Pop-Punk
Ein ausgesprochen seltsamer Titel für einen Song, den ich von Anfang an ziemlich kindisch und chaotisch fand. Doch mehr und mehr hab ich gemerkt, dass das sein Appeal ist. Frontfrau Becky klingt in anderen Milk-Teeth-Tracks deutlich besser, glaubt mir, aber letztlich ist diese unperfekte Einfachheit und dieser wunderbare Chorus, der einen irgendwie anzieht, um den Finger wickelt und dann nicht mehr loslässt.  Manchmal sollte man nicht alles zu ernst nehmen und abrocken. Dann macht der Song einfach Spaß!

Greta Van Fleet - Meet on the Ledge
Jahr: 2017
Genre: Classic Rock
Diese polarisierende Band sollte man auf dem Zettel haben: Manche bezeichnen Greta Van Fleet als die Wiedergeburt des Rock'n'Roll, andere sehen sie als wenig innovative Imitation von Led Zeppelin (Gönnt euch diesbezüglich einfach nur Highway Tune). Ich für meinen Teil feiere die Jungs! Wirklich fasziniert haben mich nicht mal unbedingt ihre soliden Rock-Nummern, sondern das vergleichsweise nachdenkliche Meet on the Ledge, ein Cover eines gleichnamigen Fairport-Convention-Songs. Ihre Interpretation zeichnet in meinem Kopf dabei unweigerlich Bilder von großen Bühnen, so ergreifend, so bedeutsam fühlt es sich an. Gänsehaut!

Machine Gun Kelly ft. X Ambassadors, Bebe Rexha - Home
Jahr: 2017
Genre: Pop, Hip-Hop
Ohne eine Ahnung zu haben, wie der Film sein wird, kann ich doch eines ganz sicher sagen: Home ist ein epischer Soundtrack. Zwar bin ich wahrlich kein Fan von allen Beteiligten, aber hier werfen sie ihr Bestes zusammen und kreieren ein echtes Pop-Meisterwerk. Vor allem Bebe Rexha begeistert mich komplett und beweist, dass sie gerade in ruhigen Momenten eine Hammer-Künstlerin ist, die jeden Song das gewisse Etwas mitgeben kann. Ein harmonischer, rundum genialer Song, der hoffentlich auch die Charts rocken wird!

Music Timeline: OKTOBER 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Das war er also schon, mein erster Monat in Potsdam und damit mein erster Monat im Master-Studium. Eine bunte Zeit, herbstlich eben, euphorisch, manchmal auch melancholisch, vor allem aber wieder mal: sehr musikalisch. 

Jahr: 2017
Genre: Alternative
Wochenlang habe ich auf Visions of a life gewartet, doch seitdem das Album draußen ist, höre ich doch meist nur diesen einen Song. Nicht falsch verstehen, das Album ist stark und dabei so vielfältig, wie ich Wolf Alice kennen und lieben gelernt habe. Doch Space & Time ist schlicht ein Meisterwerk, das sich buchstäblich beim ersten Hören in mein Herz gespielt. Die dicken Gitarren und das treibende Schlagzeug legen die Basis für ein herbstliches "Go for it!"-Gefühl, bei dem man gar nicht anderes mehr will, als gedankenlos abzutanzen und - textlich passend - die Wirren der Jugend zu zelebrieren. Zudem beweist Ellie Rowsell einmal mehr, dass sie eine fantastische Sängerin ist, die innerhalb von zweieinhalb Minuten die frech-feurige Indie-Röhre und dann wieder den schüchternen Nerd raushängen lassen kann, ohne dass es auch nur ansatzweise aufgesetzt wirkt.

Judas - Ceasefire
Jahr: 2017
Genre: Indie-Pop
Das betont langsame Intro täuscht: Ceasefire ist ein Song, der in seinen drei Minuten ein wahres Feuerwerk an Emotion abbrennt. Lang ist's her, dass mir ein einsetzender Refrain so dermaßen Gänsehaut mitgab; so explosiv, so überraschend kommt er daher. Don't shoot, don't shoot me down, lay your weapons on the ground, heißt es und diese Zeile allein reizt einen förmlich dazu, immer wieder lauthals mitzusingen. Und ja, sicherlich hilft es, dass die Instrumentalisierung hier schlicht wunderschön ist. Ich finde ja, die Welt kann ruhig mehr solcher unverhüllt ehrlicher Liebeslieder vertragen.

The Pretty Reckless - Take Me Down
Jahr: 2016
Genre: Rock
Bei aller Liebe zum großen Genre Rock hat es wirklich klassischer, schnörkelloser Rock'n'Roll kaum in diese Timeline geschafft - bis jetzt, bis zu diesem einem Abend auf dem Balkon, als die YouTube-Empfehlungen The Pretty Reckless ausspuckten, bekannt vielleicht vor allem durch Frontsängerin Taylor Momsen, die einst in Gossip Girl mitwirkte. Ihre kratzige Bombenstimme hat mich mal so richtig umgehauen, genauso wie das ästhetisch absolut ansprechende Musikvideo. Auch musikalisch geht's selbstbewusst voran, keine halben Sachen, bezieht man sich in Take Me Down - zumindest erkennbar im "Sign with the Devil"-Part -  offenkundig doch gleich mal auf einen der größten Rock-Songs aller Zeiten, Sympathy for the devil.

Tove Styrke - Mistakes 
Jahr: 2017
Genre: Electro-Pop
Nicht mehr lang, dann hat dieses Mädchen ihren großen Durchbruch in den Mainstream-Pop. Schon  das im Frühjahr erschienene Say my name war interessant genug, um sich ihren Namen zu merken, doch spätestens mit Mistakes ist Tove Styrke für mich eine der vielversprechendsten Künstlerinnen der Pop-Welt  geworden (wenngleich sie in Schweden schon 5 Jahre aktiv ist). Wie auch schon bei der Vorgänger-Single sticht die fantastische Produktion ins Auge, mehr noch als ihre Stimme, die gewiss nicht zur Höchstklasse zählt, aber das muss sie auch nicht, wenn sie weiterhin so simple, aber doch geniale Refrains raushaut, die ewig im Ohr bleiben.

Leoniden - Nevermind
Jahr: 2016
Genre: Indie-Rock
DIE SIND AUS DEUTSCHLAND??! Fast hätte ich schon den Glauben verloren, dass mich eine heimische Band noch so richtig umhauen könnte, doch Leoniden haben es geschafft. Ihr Erstlingswerk ist verdammt gut geworden und Nevermind ist sein unbestrittenes Highlight. Es ist eine wunderschöne Freundschaftshymne, bei der vor allem die Stimme des Frontsänger Jakob Amr glänzt und die in jedem Coming-Of-Age-Film seinen Platz finden könnte. Auch das Musikvideo schreit einem gerade zu ins Gesicht, rauszugehen und mit seiner Gang irgendeinen Scheiß zu bauen.

Varsity Week - Anyways
Jahr: 2017
Genre: Indie-Pop
Manche Songs, die sind erstmal mehr faszinierend als wirklich hörbar. So ging es mir mit diesem Track. Ich war süchtig, von Anfang an, allerdings vor allem wegen der unverblümten bunten Unangepasstheit, weniger weil ich das Lied wirklich gut fand. Nein, mir schien es den ganzen Monat ein bisschen zu "abgespaced", um es wirklich ernsthaft für diese Liste in Betracht zu ziehen. Doch was soll ich sagen, am Ende haben sich der infektiöse Beat, der Chrous, der einem schlicht nicht aus dem Kopf gehen will, und nicht zuletzt die schöne Botschaft der Lyrics doch durchgesetzt. Ich hab einfach eine Schwäche für grundsympathische Indie-Bands, die das Anderssein zelebrieren.

NoMBe - Freak Like Me
Jahr: 2017
Genre: Electronic
Wenn ein Song mit Raubkatzen-Gebrüll startet, spricht das schon mal für das Selbstbewusstsein des Künstlers. Und, anders als es befürchten lässt, steckt auch tatsächlich etwas dahinter. Der deutsch-amerikanische Newcomer NoMBe hat im Frühjahr dieses Jahres mit Freak Like Me eine verdammt verruchte Bomben-Nummer rausgehauen. Untermalt von der überragenden Electro-Produktion versprüht NoMBes Stimme hier eine beneidenswerte Coolness. Erwähnenswert ist nicht zuletzt auch das Musikvideo in 360-Grad-Optik, das dieses latente Strip-Schuppen-Feeling des Songs einmal mehr unterstreicht. Ein geiler Song!

Third Eye Blind - Jumper
Jahr: 1997
Genre: Alternative
Zum Schluss noch ein Throwback-Hit, der mir den ganzen Monat nicht aus dem Kopf ging. 2017, das war auch das Jahr, in dem ich meine Liebe für Third Eye Blind wiederentdeckt habe. Befeuert vor allem durch das Jubiläums-Re-Relase der selbstbetitelten Debütplatte von 1997, die ich als eines meiner liebsten Alben aller Zeiten klassifizieren würde. Jumper ist davon - neben dem legendären Semi-Charmed Life - sicherlich das bekannteste Lied und das völlig zurecht: Das Acoustic-Gewand umwickelt einen nahezu perfekt mitsingbaren Text, ein Ohrwurm allererster Güte, bevor Stephan Jenkins zum Ende des Songs, nach einem genialen Gitarrensolo, völlig ausbricht. Auch erwähnenswert: Es behandelt das Thema Selbstmordgedanken weeeeeeit besser und tiefgehender als Logics 1-800-273-8255, das gerade die Charts stürmt.

Music Timeline: SEPTEMBER 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Das war der September, ein komischer Monat, zwischen England und Potsdam, zwischen Ankommen und Weiterziehen. Kein Wunder also, dass auch in meinen hartnäckigsten Ohrwürmern kein langfristiger Trend zu erkennen ist. Bunt gemischt, viel Spaß!

Jahr: 2017
Genre: Pop-Punk
Lange hat's gedauert, doch im September hat 2017 auch sein erstes richtig gutes Pop-Punk-Album bekommen, eines, das ich nicht mal wirklich auf dem Schirm hatte. Vacation von Seaway steckt voller frischer Melodien und stimmiger Riffs, die es allesamt mit den besten Pop-Punk-Zeiten der frühen 2000er aufnehmen können. Bloß schade, dass es erst zum Ende des Sommers erschien. Ein Song wie Neurotic, mein Highlight des Albums, bringt das richtigen an Sonnenlaune und deepen Inhalten mit und liefert eine absolute Killer-Hook, die nicht aus dem Kopf geht. Geil!

Jahr: 2017
Genre: Pop, Electronic
Melancholisch wird's in der neuen Single von POWERS, einer Band, die mir bisher eher durch bunte Electro-Pop-Musik aufgefallen ist, als durch wirklich tiefgehende Texte. Just Kids ist da aber ganz anders. Das konstante "Uhh" im Hintergrund legt die Baseline zum Träumen, die Vocals fliegen sanft daneben und im Refrain setzt dann ein moderner Stimmeneffekt ein, der sich blitzsauber in das Gesamtkonstrukt einfügt. Wunderschönes Lied mit einem atmosphärisch perfekt passendem Musikvideo.

Jahr: 2017
Genre: Pop
Ich hab's satt, meine Obsession für Carly Rae Jepsen zu rechtfertigen. Wer sich aus blinder Ignoranz - weil sie ja das "Call me Maybe-Mädchen" ist -  den Genuss ihrer Musik entgehen lässt, der ist selbst Schuld. Emotion und Emotion Side B waren 80s-Pop-Perfektion. Vielleicht ist das aber auch das Problem, das ihr das ganz große Star-Dasein verwehrt: Ihre Musik ist so hemmungslos verspielt und ehrlich, frei von Ironie. Sie passt nicht in diese Zeit. Man muss wirklich ernsthaft Bock auf Pop haben und den hatte ich zu Beginn des Sommers einfach nicht. Erst jetzt hat mich Cut to the Feeling gepackt, nun aber bin ich unwiderruflich süchtig.

Jahr: 2017
Genre: Pop, Electronic
Ich muss zugeben: Thirty Seconds to Mars sind eine Band, zu der ich nie so richtig Zugang gefunden habe. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es jemals probiert habe. Sie waren zu unauffällig, als dass man zwangsläufig mit ihnen in Kontakt kommen hätte müssen. Dass sie jetzt vier Jahre lang weg waren, ist mir deshalb auch nicht weiter aufgefallen. Und dann kam ihre Comeback-Single. Ein brachiales, hymnenartiges Feuerwerk, das in Fan-Kreisen aufgrund der Pop-Lastigkeit wohl nicht so gut ankommt. Walk on Water steckt voller Pathos, das kann man übertrieben finden, aber mich hat es neugierig gemacht. Besonders der "Times are changing"-Part verpasst mir immer wieder eine Gänsehaut. Vielleicht braucht es ein paar Durchläufe, um zu zünden, aber dann lohnt es sich!

Habitats - Tangerine Dream
Jahr: 2017
Genre: Indie-Rock
Meine Sympathie zu diesem Lied ist der Natur zu verdanken. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie klingt Gitarrenmusik im Herbst noch ein ganzes Stück geiler als sonst. Erst recht, wenn dann so Songs wie Tangerine Dream aus dem völligen Nichts auftauchen. WAS. FÜR. EIN. RIFF. Buchstäblich ein Song zum tagträumen. Am besten in der Sonne, bei den ersten bunten Laubblättern, wo das alles diesen euphorischen Unterton bekommt, der dir sagen will: Es mag kälter sein, aber alles wird gut.

Jahr: 2014
Genre: Indie-Pop
Und auch dies ist eine dieser zufälligen Indie-Begegnungen, die man durch Spotify des Öfteren hat. Auch hier sind die Gitarren die Stars, doch Lost on me macht auch auf anderen Ebenen absolut Spaß: der zum Mitsingen anregende Refrain und vor allem das urkomische Musikvideo, in dem sich die Band nicht zu ernst nimmt.
Jahr: 2016
Genre: Pop-Rock
Kennt ihr noch "I like the way you move" von den Body Rockers? War mal ein Hit in den 2000ern, mit einem krachendem E-Gitarren-Riff, das sich bei mir einfach eingebrannt hat. Nur doof, dass ich den Rest des Liedes absolut verabscheue. Ich fühle mich dran erinnert, weil Hey Violets' Brand New Moves auch so ein absolut geniales E-Gitarren-Riff hat, doch hier stimmt (GOTT SEI DANK) auch das Drumherum - stilvoller, smoother, grooviger. Frontsängerin Rena Lovelis hat sowohl stimmlich als auch optisch ein Wahnsinns-Charisma und verpasst dem Song einen gewissen Sexappeal. Ich feier es!

Music Timeline: AUGUST 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Das war es auch schon, mein kleines Gastspiel in Großbritannien. Klar, dass der ganze Abschiedsblues sich ein wenig in meiner Musikauswahl wiederspiegeln musste, vor allem ist diese Liste noch einmal wirklich "very british". Let's see.

Jahr: 3000 ;)
Genre: Pop-Punk
Der Weg zu diesem Lied war ein langer, verwirrender. Er beinhaltet einen Club-Abend in Bournemouth, ein starkes Nostalgiefeeling und sie unendliche Suche nach dem richtigen Titel. Das Fehlen von Shazam. Und ein betrunkenes Mädchen, das mit auf Nachfrage einen falschen nannte. Verdammt! Durch Zufall bin ich eineinhalb Monate über eine YouTube-Empfehlung doch noch ans Ziel gelangt. Und war glücklich wie Sau! Year 3000 ist ein stupider Pop-Punk-Klassiker, wie er im Buche steht. Voller Lebensfreude und Spaß, zum kopflosen Abgehen. Danke!

Jahr: 2012
Genre: Drum and Bass
Apropos kopfloses Abgehen. Apropos vergessene britische Tracks. Gold Dust heißt das Sahnestück, dass ich beim Durchwühlen früherer Chartlisten (um die vielen Top 10-Listen zu erstellen, die hier in den nächsten Tagen noch so erscheinen werden) gefunden habe. Meine Güte, geht dieser Track ab. Selbstbewusst und heldenhaft serviert die Sängerin (ihr Name ist Ce'Cille, nein, mir sagt sie auch nichts) ihre Lines, speziell in dieser einnehmenden Hook, die mitten ins Herz geht. Der Beat von DJ Fresh tut sein übriges, doch in der hier aufgelisteten Shy-FX-Version wird dem ganzen mit Reggae-Einschüben noch das ultimative Sahnehäubchen verpasst. Eine Riesennummer, die in Zukunft auf keiner Partyplaylist fehlen wird.

Jahr: 2017
Genre: Soul-Pop
Im britischen TV lief in den letzten Monaten regelmäßig eine richtig epische Werbung der Lloyds Bank. Es zeigte ein majestätisches Pferd, das in Slowmotion im Sonnenuntergang am Strand reitete, musikalisch untermalt von eben diesem Song, ein Cover des Fatboy-Slim-Klassikers "Praise you". Das leise Acoustic-Intro, das in der Werbung verwendet wurde, hat mich neugierig gemacht. Doch ich war echt nicht darauf vorbereitet, dass der Song noch so richtig an Fahrt aufnehmen sollte. Es ist eine unglaublich euphorisierende Soul-Pop-Version einer wahnsinnig talentierten Frau, die extrem Spaß macht, wenn man sich drauf einlässt.

Jahr: 1995
Genre: Brit-Pop
Was wäre die Zeit in England nur ohne den perfekten Schluss-Akkord gewesen? Das perfekte musikalische Ende einer aufregenden Zeit? Wer könnte diesen Abschluss besser liefern als Oasis? Eine Band, die ich zu meinen absoluten Lieblingsgruppen zähle Im Schatten der vielen offensichtlichen, grandiosen Balladen wie Live Forever, Wonderwall oder Don't look back in anger hatte es dieses Lied nicht ganz einfach, doch nun hatte es seinen großen Auftritt. Ein letztes Mal high am Strand, ein letztes Mal mit dem Rad auf der Promenade entlang. Sieben Minuten der puren Emotion, ein Song über die Vergänglichkeit von Freundschaften. Brutal ehrlich. Brutal gut.

Jahr: 2016
Genre: Indie-Rock
Es ist auch der Monat der vergessenen Songs gewesen. Während Year 3000 und Champagne Supernova optimale Throwback-Hits abgeben, ist's mit diesem Song nicht so einfach. Auf dem SWMRS-Album Drive North, das im vergangenen Jahr bereits erschien, hab ich Lose It weitestgehend ignoriert. Klar, neben so rockigen Stücken wie Figuring it out (platziert in der Music Timeline von März 2017) kann diese seichte Retro-Ballade ein bisschen untergehen, doch verdammt, dieser Text ist zu gut, um ihn zu ignorierenAnd tell me why'd you have to have such a damn good taste in music? Ya if all my favorite songs make me think of you I'm gonna lose it

Jahr: 2017
Genre: Alternative
Ich hasse es, wenn Leute eine unbekannte Band so extrem hypen und allen unterjubeln wollen, wie großartig sie doch sind. Und ich hasse es, dass ich im Fall von Wolf Alice selbst so bin. Lang ist's her, dass ich so extrem von einer Band mitgerissen wurde. Ich mein, das ist der dritte Monat in Folge mit mindestens einem Wolf-Alice-Track! Aber was soll ich machen? Auch ihre dritte Single-Auskopplung vom kommenden Album ist wieder komplett anders, diesmal ein bisschen funkig angehaucht, doch wie fast immer genial. Ellie Rowsell klingt in den Strophen ungewöhnlich stark nach Lana Del Rey (was ein klares Plus ist) und die Art und Weise, wie sie "she's beautifully unconventional" singt, unterlegt von einem brutal guten Gitarrenriff, ist gottgleich. Also sorry ... der Hype ist noch nicht zu Ende ...

Meine Top 10 Hit-Songs 2014

Jetzt kommen wir also langsam zurück zu den Jahren, die ich schon ein bisschen ergoogeln muss. Ach ja, die Ice-Bucket-Challenge war ganz groß und im Sommer sind wir Fußball-Weltmeister geworden Und musikalisch? Viele unterschiedliche Musikrichtungen, viel Licht, ein bisschen Schatten. Kein schlechtes Jahr für die Pop-Musik, denke ich. Und was mein persönliches Musikempfinden anbelangt, war es auch ein einschneidendes Jahr: Ich begann nämlich, Musik überwiegend über Spotify zu konsumieren. Ein Grund, weshalb ich ab 2014 die Charts ganz gut im Blick hatte. Hier sind die 10 Hit-Songs, die mir am meisten imponiert haben.

Meine Top 10 Hit-Songs 2015

2015 war ein überragendes Jahr für die Pop-Musik. Das wurde mir so richtig bewusst, als ich meine Favoriten zusammenstellen wollte und am Ende wirklich schmerzhafte Einschnitte vornehmen musste. So viele wirklich tolle Songs! Um sie dennoch irgendwie zu erwähnen, dachte ich mir, dass ich vor der großen Enthüllung der Nummer Eins diese aussortierten Stücke in einer speziellen Erwähnung einbinden werde. Nun aber hinein in ein wirklich unterhaltsames Musik-Jahr ...

Meine Top 10 Hit-Songs 2016

Oh du, mein 2016. Ein außergewöhnliches Jahr war das, außergewöhnlich beschissen. Die Welt geriet ein bisschen aus den Fugen und gefühlt jede Woche starb eine Musiklegende. Wie passend, dass das Musikjahr auch eher dürftig war. Platter, lahmarschiger EDM dominierte die Charts weitestgehend, während Rock so gut wie gar nicht mehr auftauchte. Nein, es war nicht ganz so einfach, zehn Lieder herauszufiltern, die ich wirklich richtig gut fand. Aber Ehre wem Ehre gebührt, das hier sind meine zehn liebsten Hit*-Songs 2016.

Music Timeline: JULI 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Sommer! Sollte es zumindest sein. Doch so richtig sorglos-sonnig isses im Juli nicht gewesen, auch musikalisch nicht. Meine Indie-Pop-Laune setzt sich fort, doch wie auch schon im Vormonat mischen sich einige melancholische Töne zwischen, was angesichts eines großen Trauerfalls in der Musikwelt aber auch angebracht ist.

Genre: Grunge, Alternative
Jahr: 1993
Manchmal ist es unheimlich, wie perfekt sich Musik in das Leben einfügt. Da haben wir zu Beginn meinen Lorde-Hype und die Entdeckung einer unerwarteten Kollaboration: In 2014 stand die damals 17-Jährige anlässlich der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame gemeinsam mit Nirvana auf der Bühne und performte diesen großartigen Song. Und ich realisierte, dass ich endlich mal in die ganze Diskographie von Nirvana eintauchen muss. So überkam mich Mitte des Monats das Nirvana-Fieber. Ich schaute alle Dokus über das frühe Ableben Kurt Cobains, die ich finden konnte und begann, den Mythos zu verstehen, der diese Band seither umgibt. 
Man muss nicht zwangsläufig eine Parallele zwischen dem Tod Cobains und dem, was dann am 20. Juli 2017 geschehen ist, ziehen. Für mich lag das alles aber aus oben genannten Gründen verdammt nah beieinander. 

Genre: Pop-Rock
Jahr: 2007
Mich traf die Nachricht von Chester Benningtons Suizid ins Mark. Ein Schock, der unglaublich viele Leute aus meinem Umfeld ebenso erfasste. Chester starb nicht auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Dass dieser Tod dennoch so ein Erdbeben verursacht, beweist nur, dass Linkin Park die vielleicht größte Band der 2000er waren. Eine Band, die eine ganze Generation prägte. Auch mich. Minutes to Midnight mag vielleicht nicht ihr bestes Album gewesen sein, doch für mich war es eines der wichtigsten meiner Jugendzeit – und hat mich nachträglich dann auch zu den „härteren“ Anfängen der Band gebracht. Given Up, Bleed it Out, Valentine’s Day, In Pieces, The Little Things Give You Away, alles Songs, mit denen ich so viele Erinnerungen verbinde. Doch es war Shadow of the Day, das mich am Todesabend in Tränen ausbrechen ließ. Sometimes Goodbye’s the only way. … 
Rest in Peace, Chester.

Genre: Indie-Pop
Jahr: 2017
Ich hab zum Glück dieses Jahr eine Band gefunden, die mich in jeder emotionalen Lage anzusprechen weiß. Wolf Alice ist zweifellos meine Lieblingsband dieses Sommers und ein Ende des Hypes ist nicht abzusehen, kommt doch im September ihr neues Album auf den Markt. Eines ist schon klar: Die Vielfalt dieser Band ist faszinierend. Auf der ersten Single Yuk Foo brüllte sich Ellie als Riot Girl noch die Seele aus dem Leib (was mir nicht so gefiel), nur um im Nachfolger von der – Achtung - Liebe zu erzählen.
 I'm typing you a message
That I know I'll never send
Rewriting old excuses
Delete the kisses at the end 
Das tut sie in den Strophen aber auf so freche und authentische Weise, dass auch der fast schon hymnische Refrain nicht mal annähernd der Gefahr ausgesetzt ist, kitschig zu sein. Mehr davon, bitte!

Genre: Indie-Pop
Jahr: 2017
Man kennt das: Eine Indie-Band landet einen Welthit und danach kommt nicht mehr viel. Pumped Up Kicks und das dazugehörige Album Torches waren stark, doch das zweite Album war enttäuschend, weshalb ich die Band schon abgeschrieben hatte. Zu früh, wie sich jetzt zeigte. Mit Sacred Heart Club melden sich Foster the People also zurück und liefern endlich das, was dem Vorgänger gefehlt hat: Highlights! Lockerflockig springt man stilistisch zwischen Gitarrenmusik verschiedenster Jahrzehnte umher und wird verdammt gut unterhalten. Und mittendrin dann diese Indie-Perle mit dem witzigen Titel: Lotus Eater. Ein Track, der nur so vor Charme sprüht, upbeat ist und dabei eigentlich eine ziemlich traurige Geschichte erzählt. Es ist kein zweites Pumped Up Kicks - aber irgendwie verdammt nah dran.

Genre: Dream-Pop
Jahr: 2017
Auch Lana litt in meinen Augen ein bisschen am Fluch des überragenden Debütalbums. Weder Honeymoon noch Ultraviolence kamen an Born To Die heran, doch aufgegeben hab ich sie nie. Dafür sticht sie nach wie vor zu sehr aus der Pop-Landschaft heraus und, THANK GOD, ihr neues Album Lust For Life beweist, dass es sich gelohnt hat. Vor allem die zweite Hälfte ist stark, voller Hollywood-Träumereien und Retro-Fantasien, die Lana immer schon ausgezeichnet haben. Es sind Melodien, die endlich mal hängen bleiben und in jedem Durchlauf entdecke ich einen neuen persönlichen Favoriten. Am Ende hat sich Get Free als DER Track erwiesen, der mich am meisten bewegt. Eine wunderbar dahinschwebende Ballade über die Freuden des Lebens. Richtig gehört - Lana singt über etwas Positives! 

Genre: Indie-Pop, Dream-Pop
Jahr: 2017
Fazerdaze ist gegen Ende des vergangenen Jahres meine Indie-Pop-Entdeckung gewesen. In Little Uneasy legte die Neuseeländerin (warum spielen die Kiwis  diesen Sommer eigentlich so eine wichtige Rolle?) ihre Engelsstimme so sanft auf träumerischer Gitarrenmusik, dass man gar nicht anders konnte, als dahinzuschmelzen. Ihr Debütalbum Morningside erschien im Mai und ist die vielleicht schönste Seele-baumeln-lassen-Musik des Jahres. Und dieser Song ist ihr Highlight. Zweieinhalb Minuten Perfektion. Angefangen als  unscheinbarer Start wird Misread immer rockiger und legt schließlich ein cooles Finale hin. Wow.

Genre: Indie-Pop
Jahr: 2017
Ich werde nicht lügen, ich war mir beim ersten Hören sehr sicher, dass ich dieses Lied schon mal irgendwo gehört habe. Ja, vielleicht mixt TRASH, eine wie bei mir so oft völlig unbekannte Band aus England, hier all das zusammen, was in der Indie-Welt immer gut klappt: Ein cooler Tempo-Wechsel im Refrain, sanfte „woohoo“-Gesänge, die einen gedanklich auf Wellen surfen lässt und lebensbejahende Lyrics. Simpel, aber verdammt effektiv – ich feiere es!

Genre: Pop
Jahr: 2017
Ich bin eigentlich immer recht skeptisch, wenn es um die ganz oben platzierten Tracks in der New Music Friday-Playlist auf Spotify geht. Oft genug lauert dahinter eine Enttäuschung, ein „Das soll jetzt der nächste Hit sein?“. Zu selten findet sich an diesem prestigeträchtigen Platz mal etwas wirklich Neues, etwas Mutiges. Ums vorweg zu nehmen: Back To You ist da keine Ausnahme. Dennoch hat es das Lied geschafft, sich irgendwie in meine Kopf festzusetzen. Der Beat, der lahmarschig-simple, aber doch eingängige Beat befeuert mein Nostalgie-Feeling – und ich weiß nicht wirklich warum. Bebe Rexha schafft es endlich mal ihre ohne Frage einzigartige Stimme so einzusetzen, dass es mich nicht nervt. Vor allem aber harmoniert sie verdammt gut mit Louis, scheinbar ein Ex-Mitglied von One Direction, keine Ahnung. Es ist Pop-Musik. Man bleibt auch weiterhin fern von übermäßiger Tiefe, aber solange es mich unterhält, ist mir das egal.


Charlotte Ritchie - Ember to a Flame
Genre: Singer-Songwriter
Jahr: 2011
Es war der Moment, in der aus einer ganz guten eine großartige Serie wurde. Die britische Comedy Fresh Meat sagt vielleicht nicht jedem etwas, doch ich kann sie nur wärmstens empfehlen. Kenne keine Serie, die das Studentenleben so herrlich porträtiert, doch liebenswert ist Fresh Meat vor allem durch seine vielen skurrilen Charaktere, die im Laufe der Serie zu einer verschworenen Truppe zusammenwachsen. Dieses Lied, dass Oregon (gespielt von Charlotte Ritchie) gegen Ende der zweiten Staffel performt, ist eine wunderschöne, emotionale Freundschaftshymne (zumindest interpretiere ich die jetzt mal so), die vom Herzen kommt. Gänsehaut.

Music Timeline: JUNI 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Im Juni finden sich nicht die fetten Spaß-Tracks. Es war ein Monat, in dem ich viel mit mir selbst beschäftigt war (was nicht zwangsläufig negativ sein muss). Musikalisch heißt das: emotional und nachdenklich, vor allem aber für meine täglichen Strandspaziergänge geeignet.

Lorde - Perfect Places
Jahr: 2017
Genre: Pop
Machen wir es kurz: Ein ganz, ganz großes Lied als Schlussakt eines phänomenalen Albums. Eines, das mich vom ersten Play an mitgerissen und umarmt hat, als ich es am meisten brauchte –  und dieses ganze England-Ding hinterfragte. Mit der einzig richtigen Antwort, dem rotzigen „What the fuck are perfect places anyway?“, wurde Lorde zu meiner Seelenklempnerin und mit dieser Hymne ans Leben eine meiner Lieblings-Pop-Künstlerinnen derzeit.

Lorde - Buzzcut Season
Jahr: 2013
Genre: Pop
Auch das Debütalbum lief als Flashback in den letzten Wochen rauf und runter. Ein Song, den ich vorher nie so wirklich auf dem Schirm hatte, blieb plötzlich hängen. Es ist diese Zerbrechlichkeit, mit der die damals 16-jährige Lorde von früheren Sommertagen in ihrer Heimat erzählt, die mich plötzlich umgehauen hat.

Wolf Alice - Leaving You
Jahr: 2015
Genre: Alternative Rock
Wolf Alice sind meine „Wie zur Hölle hab ich die noch nicht gehört?“-Band der Stunde. Eine Band, die im Indie-Pop zuhause ist, aber auch verdammt punkig sein kann, oder – wie in Leaving You – die volle Gefühlsladung in ein Alt-Rock-Kunstwerk presst. Ein unbeschreibliches Gefühl, zu dieser Musik die morgendlichen Strandpromenade entlangzugehen, ganz gleich ob bei Regen oder Sonne.
Ich hatte mitbekommen, dass dieses Lied in Fan-Kreisen kontrovers diskutiert wurde. Auf dem Debütalbum war Bros nämlich als leicht veränderte (manche meinen: glattgebügelte) Version erschienen. Das Original, das von einer früheren EP stammt, fällt dagegen etwas rauer und noch unkonventioneller aus. Ich mag beide Varianten, wenngleich man die Liebe, mit der die Band um Frontsängerin Ellie Rowsell ihre Geschichten erzählt, in der Originalversion noch etwas besser spürt. So oder so: Ein wunderschönes Lied als Hommage an die sorgenfreie Kindheit.

Slowlights - I Try So Hard
Jahr: 2017
Genre: Indie-Rock
Manchmal reicht ein geniales Gitarrenriff, um mich süchtig zu machen. Slowlights, eine mir bis dato völlig unbekannte Band, können in I Try So Hard mit einem ganz besonders euphorisch aufgeladenem Instrumental-Part aufwarten, der dazu aber auch noch von einem tollen Gesang ergänzt wird. Sonnenuntergang-am-Strand-Potenzial! Ein nahezu perfekter Indie-Rock-Track, der einen mit einem Lächeln zurücklässt. Man, ist das Leben geil!

Yellowcard - Words, Hands, Hearts
Jahr: 2006
Genre: Pop-Punk
Dieser alte Yellowcard-Track hat eher durch Zufall den Weg in meine Playlist gefunden, doch blieb dann dort für lange Zeit. Es ist mir ein Rätsel, wieso er so unbekannt ist. Musikalisch ist es ein perfektes Relikt der 2000er Emo-Jahre und die Lyrics sind wahrlich meisterhaft. Sämtliche Emotionen werden aufgewühlt und ganz nebenbei erinnert er mich ein wenig an den Titelsong von Drake & Josh, meiner Lieblingsserie später Kindheitstage. Wahnsinn!

Music Timeline: MAI 2017

In dieser Rubrik möchte ich fortan eine bestimmte Menge an Songs (meistens zwischen 5 und 10) vorstellen, die mich im jeweiligen Monat begleitet haben. Dies ist der erste "reguläre" Post in der Music Timeline, jedoch plane ich, in den nächsten Wochen auch nachträglich frühere Monate zu betrachten. Eine offizielle Liste habe ich bereits angelegt (klicke hier) und sie reicht bis zum Januar 2015 zurück. Also, falls ihr neugierig seid ...
Das war also der Mai 2017. Ein ganz besonderer Monat, waren es doch die ersten Wochen in England, der erste ganze Monat außerhalb Deutschlands. Eine Zeit, in der ich meinen Platz in der neuen Umgebung erstmal finden musste und in der Musik als fester Halt eine ganz wichtige Rolle spielte. 

SKATERS - In Your Head
Jahr: 2017
Genre: Indie-Rock, Alternative
Sagt hallo zu meinem bisherigen Lieblingsalbum des Jahres: Rock and Roll Bye Bye von SKATERS. Eine wunderschöne, relaxte Platte, die irgendwie diesen ganz besonderen Britpop-Vibe in sich trägt, den ich so liebe. Mein persönliches Highlight ist aber der allerletzte Song, der alle denkbaren Emotionen in sich vereint. Dazu erzeugen die verzerrte Gitarren und der nur so dahinschwebender Chorus eine Stimmung, die sich nur schwer beschreiben lässt. 

Decade - Turn Off Your TV
Jahr: 2017
Genre: Alternative
Noch eine frische, empfehlenswerte LP (mit dem Namen Pleasantries) lieferten Decade. Kennt ihr nicht. Kannte ich auch nicht. Denkt man aber so gar nicht, wenn man sie hört. In den 2000ern wäre ihr leicht pop-punkig angehauchter Alternative-Rock längst bekannt. Ein Höhepunkt ist definitiv das launige Turn of your TV, in dem man jedes fette YEAHAH! mitbrüllen möchte.
Decade - Can't Figure You Out
Wir bleiben auf der selben Platte, auf der Can't Figure You Out zu den ruhigeren Stücken gehört, doch mit in einem wahnsinnig guten Mitsing-Refrain ("You're slowly breaking me down, what's that all about? I can't figure you out") punkten kann.

Kids in Glass Houses - Peace
Jahr: 2013
Genre: Punk-Rock
Der aufregendste Titel in dieser Liste traf mich ganz am Ende des Monats - verbunden mit dem Entsetzen, eine so fantastische Band nicht früher entdeckt zu haben. Leider haben sich Kids in Glass Houses aufgelöst, doch mit Peace von ihrem letzten Album haben sie noch einen unfassbar mitreißenden Titel in die Welt geblasen, dessen Refrain man, weil er so genial ist, auch gerne mal zitieren darf: Peace in the valley and sex in my soul, death to my body - bury me in rock and roll. Wow! 

Kasabian - Sixteen Blocks
Jahr: 2017
Genre: Indie-Rock
Kasabian gehören zu meinen allerersten Lieblingsbands, und auch wenn ich ihre letzten beiden Alben nicht überragend fand, freute ich mich auf ihre neue Scheibe For Crying Out Loud, die meine hohen Erwartungen nach den beiden vielversprechenden ersten Singles auch weitestgehend bestätigen konnte. Sixteen Blocks sprang mir als einer der coolsten, langsamsten Tracks, sofort in mein Ohr. Ein Song, bei dem man sich als einsamer Wolf fühlen kann, der die neue Stadt erkundet. Großes Kino!

Wavves - No Shade
Jahr: 2017
Genre: Alternative
In diesem nicht mal zwei Minuten langen Song steckt das pure Sommer-Feeling Es geht darum, im Pool zu sitzen, 'ne Limo zu trinken und einen Fick auf alles zu geben, was einem die Laune verderben will. Genauso genial wie stupide. Wenn man sich einmal dabei erwischt, den Refrain mitzusingen, wird man sein Echo (No shaaaaaade) definitiv nicht mehr los.

lovelytheband - broken
Jahr: 2017
Genre: Indie-Pop
Puuh. Allein die melancholische Melodie könnte einem schon Gänsehaut verpassen, doch wehe, man taucht näher in den Text ein. I like that you're broken, broken like me, maybe that makes me a fool. Es wird eine brutal ehrliche Geschichte über die Liebe zweier Menschen erzählt, die sich am Tiefpunkt wähnen. Kann man sich voll mit identifizieren und auch deshalb haut mich Broken jedes Mal um.

Cheat Codes ft. Demi Lovato - No Promises
Jahr: 2017
Genre: Pop, EDM
Ich wollte das Lied eigentlich nicht mögen. Nicht nur, weil es, nun ja, typischste moderne Radio-Musik ist, sondern auch weil Cheat Codes' Sing-Parts erstmal verdächtig stark nach Justin Bieber in Let Me Love You klingen. So richtig das alles auch ist: Wenn in solchen Liedern dann der Drop deinen Geschmack trifft, dann ist alles andere egal. Auf ähnliche Art und Weise hat es The Chainsmokers Closer in 2016 schon zu meinem Chart-Favoriten gebracht.

Music Timeline: APRIL 2017

Die gesamte Music Timeline gibt es hier.

Ein Ausnahmemonat liegt hinter mir. Voller Vorfreude auf meinen England-Aufenthalt aber auch geprägt von großer Abschiedsmelancholie. Ich denke, meine Musikauswahl dieses Monats macht da keine Ausnahme. Auffällig: Durchgängig Pop-Musik mit weiblichen Stimmen.

Tove Lo - True Disaster
Jahr: 2016
Genre: Electro-Pop
Manchmal rotiert ein Lied wochenlang in deiner Playlist, ohne sonderlich aufzufallen. Und dann packt er dich in einem unscheinbaren Moment, nachts, kurz vorm Einschlafen. Die Coolness von Tove Lo in diesem Song ist kaum in Worte zu fassen und dazu versteht sie es auch noch, auf entspannte, smoothe Synthie-Klängen wirklich mitreißende Vocals zu legen.

Clean Bandit ft. Zara Larsson - Symphony
Jahr: 2017
Genre: Pop
Derzeit erobert ein wunderschönes Liebeslied die Charts, bei dem einfach the best of both worlds zusammenkommt: Einmal das Gefühl der Rather-Be-Komponisten für eingängige, tropisch angehauchte Beats und zum anderen Zara Larsson in Bestform, die das macht, was sie am besten kann - ein Engel sein.

Paramore - The Only Exception
Jahr: 2009
Genre: Indie-Rock
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich Paramore erst jetzt so richtig für mich entdeckt habe, so kurz vor der Veröffentlichung ihrer neuen Platte. In einem Anflug von Vorschlusspanik nahm ich mir also die gesamte Discographie der Band vor, auf der Suche nach genialen Emo- und Punk-Rock-Momenten. Gefunden habe ich mit The Only Exception aber auch etwas ganz anderes: Eine Ballade, das mich in einer Phase der höchsten Emotionalität nicht anders konnte, als mich umzuhauen.

Paramore - Hard Times
Jahr: 2017
Genre: Indie-Pop
Mein Paramore-Hype kommt aber auch zu einer Zeit, in der sie sich stilistisch ziemlich verändert haben. Ihre neue Single lässt jedenfalls nicht grade den Schluss zu, dass sie zurück zu ihren Wurzeln kehren, aber wisst ihr was? Ich kann damit leben. Der 80s-Vibe, der Hard Times umgibt, das Experimentelle, das Bunte und Abgedrehte, all das steht ihnen erstaunlich gut. So gut, dass dieser Song ein verdammt hartnäckiger Ohrwurm wurde und verdammt Lust aufs Album macht.

Mura Masa ft. Charli XCX - 1 Night
Jahr: 2017
Genre: Electro
Ich kann mich bei Charli XCX nie entscheiden. Sie hat definitiv eine der auffälligsten Stimmen der Pop-Welt, wandelt für mich aber oft zwischen Genie und nervtötenden Wahnsinn. Auch ihr neues Album hat mich nicht wirklich überzeugt. In dieser Kollaboration mit dem aufstrebenden Electro-Künstler Mura Masa zeigt sie aber wieder alles, was sie so besonders macht. Dazu ist der Chorus - für Charli typisch - unglaublich eingängig und astrein gestaltet.

Jahr: 2007
Genre: Pop, Pop-Rock
Die nächste Pop-Queen in dieser Liste. Ein Song, der auf Avrils drittem Album The Best Damn Thing erschien und dort immer ein wenig im Schatten des allgegenwärtigen Girlfriend stand. In einer Mischung aus Nostalgie und Vorfreude auf ein möglicherweise schon dieses Jahr erscheinendes neues Album, mauserte sich Hot in diesem Monat zum echten Throwback-Hit.

Juli - Eines Tages
Jahr: 2014
Genre: Indie-Rock
Dieser Monat war hoch emotional und melancholisch. Dieses Lied von 2014 könnte, wäre es bekannter, eigentlich die Die-Welt-ist-kacke-aber-wir-werden-sie-schon-irgendwie-retten-Hymne sein, die wir alle so dringend brauchen. Melancholisch fasst es mein Gefühl der Machtlosigkeit zusammen. Und weckt in mir doch irgendwie leise, naive Hoffnungen, dass sich, wenn ich wieder zurückkomme, wirklich alles zum Guten gewendet hat.