Mixtape #6


Ich mag den Herbst. Der kleine Außenseiter unter den Jahreszeiten kann ungemein kalt, windig, melancholisch sein - aber zugleich eben auch "golden". Alles färbt sich, alles blickt schon mal vorsichtig zurück. Eine spannende Zeit.  
Nun ist der Sommer temperatursmäßig noch lange nicht weg, und ich will ihn weiß Gott nicht los werden. Aber dieses Mixtape schlägt schonmal eine kleine Brücke in den Herbst und sagt so ein wenig Goodbye. 

Demut und Melancholie, das spiegelt sich auch in den Songs wieder: Die neue Jimmy-Eat-World-Single Sure und Certain ist ein richtig hartnäckiger Ohrwurm, bei dem man nicht so recht weiß, ob man glücklich oder traurig sein soll, Das neue Album kommt übrigens genau wie die neue Scheiben von Green Day und Sum 41 im Oktober - ich bin gespannt. 
Where is the Love war immer schon eines meiner Top 3 Lieblingssongs der Black Eyed Peas. Die Botschaft ist einfach zeitlos und wichtig, Umso begeisterter war ich, als ich vom Remake hörte. Klar, diese Version ist erstmal verdammt ungewohnt, nicht so powervoll wie das Original, im Vergleich vielleicht etwas langweilig. Doch ich finde, dass diese gewisse unsichere Zurückhaltung dem ganzen eine spezielle Note mitgibt. Und ja, natürlich muss man solche Charity-Aktionen nicht unbedingt feiern, doch mal ernsthaft ... das hat nix mit diesem peinlichen Band-Aid-Ding zu tun. Das hier hat Stil.
Wir bleiben ruhig. Blessings von Chance The Rapper chillt hart, während es bei Wake Up von Joss Stone - die ich by the way nur empfehlen kann, die Frau ist Bombe - eher soulig und funky wird. Generell bin ich grade ziemlich auf einem Soul-Trip hängen geblieben, liebe diese phänomenalen, kräftigen Stimmen. Auch Perfect. von Earl St. Clair und Bibi Bourelly geht in diese Richtung, und scheint schon mal perfekt in den nahenden Herbst zu passen.
Eine große Stimme hat auch Chloe Demetria. Der noch ziemlich unbekannte Electro-Track Diamond Floor, gemeinsam mit Stereowave, hätte eigentlich alles, um ein dicker Hit zu werden. Für meine ganz persönlichen Charts reicht's auf jeden Fall ...
Ein klein wenig Indie-Rock darf aber auch diesmal nicht fehlen: Sunshine von Jef Joslin ist geil, weil beschwingt, poppig und unbekümmert. Und bei Waiting On You von Vista Kicks bin ich wie selten zuvor auf diesem einen perfekten Gitarrenriff hängengeblieben.