Meine liebsten Songs NICHT-2018

Throwbacks und Klassiker, Wiederentdeckungen und Vergessenes, aber auch Songs und Künstler, die ich bisher schlicht übersehen habe. In diesem Rückblick geht es um meine 30 liebsten Songs, die schon etwas älter sind. Geordnet nach Erscheinungsjahr, da ein Ranking für euch nicht so viel Sinn macht. 

Meine Top 10 Hit-Songs 2018

Oh Boy. Ich bin ja gerne mal ein Verteidiger von Chart-Musik, aber selbst ich fand dieses Jahr schon echt beschissen. Nicht nur weil Hip-Hop und Rap den Mainstream dominierten, was per se ja nicht schlecht sein muss, sondern weil das meiste so dermaßen unspektakulär war. Mal abgesehen davon, dass Rock derzeit sowieso keine Chance hat, aber daran habe ich mich ja gewöhnt.
Trotzdem gab es Highlights, die hier auch gewürdigt werden sollen. Und darunter befinden sich so viele Künstler, von denen ich bis zu diesem Jahr absolut gar nichts erwartet habe. Aber seht selbst.

Meine liebsten Songs 2018 - Teil 2

Es ist immer wieder ein Fest, diese folgende Liste zusammenzustellen. Die Top 50 meiner Favoriten dieses Jahres, den besten Songs von 2018!

Die Rahmenbedingungen sind die selben, wie auch im letzten Jahr: Qualifiziert sind all jene Lieder, die ihr Release in 2018 oder im letzten Quartal 2017 hatten (kleine Anmerkung: bei Singles, die früher erschienen sind, zählt für mich das Album-Release). Pro Künstler sind maximal zwei Titel erlaubt. Chart-Hits haben ihr ganz eigenes Ranking, sind hier also auch nicht zu finden. 

In diesem zweiten Teil sind die Plätze 20 bis 1 zu finden.

Meine liebsten Songs 2018 - Teil 1

Es ist immer wieder ein Fest, diese folgende Liste zusammenzustellen. Die Top 50 meiner Favoriten dieses Jahres, den besten Songs von 2018!

Die Rahmenbedingungen sind die selben, wie auch im letzten Jahr: Qualifiziert sind all jene Lieder, die ihr Release in 2018 oder im letzten Quartal 2017 hatten (kleine Anmerkung: bei Singles, die früher erschienen sind, zählt für mich das Album-Release). Pro Künstler sind maximal zwei Titel erlaubt. Chart-Hits haben ihr ganz eigenes Ranking, sind hier also auch nicht zu finden. 

Im ersten Teil zähle ich die Plätze 50 bis 21 herunter.

Mein Musikjahr 2018

Endlich ist sie da, die Zeit der Jahresrückblicke und Bestenlisten. Zum zweiten Mal werde ich in dieser Form mein Musikverhalten auswerten, meine liebsten Künstler und natürlich die besten Songs dieses Jahres würdigen. Ich hoffe, dass das auch in den nächsten Jahren eine schöne Tradition bleibt, denn die Arbeit an diesem Projekt macht verdammt viel Laune.

Wie auch schon in der 2017er-Version besteht diese Auswertung aus drei wichtigen Listen:
  • Mein Countdown der 50 besten Songs des Jahres
  • Meine Top 10 Hit-Songs des Jahres
  • Meine 30 liebsten NICHT 2018 erschienen Songs


Zunächst ein paar Worte zu den wichtigsten Künstler des Jahres. 2017 waren es - jedenfalls, wenn man meinem Banner folgen mag - Wolf Alice, Lorde, Oasis, Paramore und SKATERS. Damals habe ich noch allgemein jedem Künstler bis zu drei Plätze pro Liste zugestanden, weshalb Lorde gleich sieben Mal vertreten war. In diesem Jahr habe ich die Grenze auf zwei Songs herabgesetzt. Ganz vorne landen CHVRCHES (4 Songs), Nothing But Thieves und Florence + The Machine (jeweils 3). Mehrfach platziert sind auch The Wombats, Twenty One Pilots, Lenny Kravitz, Lary, Wolf Alice (yet again), The 1975 und in der Chart-Liste Post Malone und Drake.

Wenn ich auf die 2017er-Liste zurückschaue, möchte ich eigentlich gar nicht so viel korrigieren, denn alles hatte seine Berechtigung. Nur zwei Dinge muss ich doch noch erwähnen: In Your Head von SKATERS hat sich auf langer Sicht den Platz 1 verdient; es ist der Song, den ich mit 2017 am meisten verbinde. Darüber hinaus wurde Nevermind von Leoniden - damals Platz 15 - in 2018 zu einer echten Lebens-Hymne und, wenn ich mich entscheiden müsste, wohl so etwas wie der Titelsong meiner ersten zwölf Monate in Potsdam/Berlin. Er taucht aufgrund seiner letztjährigen Nennung hier aber nicht nochmal auf.

Aber nun genug gelabert. Hier sind meine Listen:

LBNL-Charts: Dezember I

Willkommen zur allerersten Ausgabe der LBNL-Charts! Das Musikjahr 2018 ist vorbei und bereits im Dezember brachten sich einige Songs im Kampf um die Playlisten-Hoheit 2019 in Stellung. Ich hab verdammt viel Lust auf dieses Experiment, also lasst uns gleich loslegen!
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Meine Top 20 vom 15. Dezember 2019

TitelKünstlerDebüt
1The HypeTwenty One PilotsOktober I
2TetherCHVRCHESNovember I
3MondLaryOktober II
4thank u, nextAriana GrandeNovember II
5It's Not Just MeLet's Eat GrandmaNovember I
6Second ChanceShinedownDezember I
7Turmbau zu BabelDrangsalSeptember II
8Goodnight Bad MorningThe KillsSeptember II
9It's Not Living (If It's Not With You)The 1975November I
10EverlongFoo FightersOktober I
11GraffitiCHVRCHESNovember I
12RocketeerFar East Movement ft. Ryan TedderDezember I
13SandLaryOktober II
14April in HoustonSWMRSDezember I
15Sincerity is scaryThe 1975November I
16Figuring it outSWMRSDezember I
17EinsatzOK KIDNovember II
18Wir werden niemals fertig seinNeufundlandOktober II
19Funny BusinessAlice MertonDezember I
20come out and playBillie EilishDezember I
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Neueinsteiger 
(+ Songs, die ich in der Jahresauswertung 2018 noch nicht erwähnt habe)

2018 / Pop
Vom ersten Moment an habe ich diese neue Single von Ariana Grande geliebt, nicht mal unbedingt wegen seiner überraschend demütigen Grundthematik, sondern für seinen Groove. Der Beat ist wie gemalt für die Weihnachts- und Winterzeit und macht mich irgendwie happy. Ein heißer Kandidat für meinen liebsten Hit-Song 2019.

2008 / Pop-Rock
Der Song war vor knapp zehn Jahren mal recht groß und ich hab Second Chance auch schon länger im Blick gehabt, doch erst jetzt entfaltete die Single ihr ganzes Potential. Eine etwas überdramatische, aber dennoch unwiderstehlich mitreißende Rock-Nummer über den Wunsch nach Unabhängigkeit.

Far East Movement ft. Ryan Tedder - Rocketeer
2010 / Pop
Wenn wir schon bei vergessenen Hits sind: Dass Rocketeer in 2010/2011 nicht noch mehr durch die Decke ging, ist echt traurig. Ryan Tedder legt hier eine seiner besten Performances aller Zeiten hin und der Beat, mein Gott, der Beat klingt auch nach bald zehn Jahren immer noch frisch wie am ersten Tag. Ein Song voller Unbeschwertheit und Nostalgie; eine Erinnerung an gute Zeiten.

SWMRS - April in Houston
2018 / Alternative
SWMRS sind zurück. So unberechenbar, wie auf ihrem ersten Debüt, kaum in Schubladen zu stecken. April in Houston ist ein buntes Potpourri an musikalischen Ideen. Sie verarbeiten das, was ihnen gerade im Sinn schwebt, völlig chaotisch, manchmal echt Banane, aber es gehört zu ihrem Charme, dass SWMRS selbst nicht ganz wissen, was sie wollen. Ich bin gespannt aufs Album!

SWMRS - Figuring It Out
2016 / Alternative
Eigentlich ist Figuring It Out ein Re-Entry, denn den Song habe ich bereits 2017 rauf und runter gehört. Die Aussicht auf neue SWMRS-Musik hat mich zurückgebracht und was soll ich sagen: Der Song rockt immer noch <3

Alice Merton - Funny Business
2018 / Pop
Kann diese Frau eigentlich auch schlechte Songs schreiben? Auch wenn ihre Musik oft nicht beim ersten Mal klickt (außer natürlich No Roots, dieser Song war vom ersten Moment an fantastisch), bleibe ich immer wieder bei Alice Merton hängen, sie probiert so viel Neues aus und ihr Spaß an der Musik steckt an. Auch Funny Business ist wieder so ein unwiderstehlicher Ohrwurm geworden. Bald kommt ihre neue Platte, yeah!

2018 / Pop, Alternative-Pop
Ich hab meine Schwierigkeiten mit Billie Eilish. Oft erscheint sie mir zu gezwungen künstlerisch und ihr dahingehauchter Stil ist mindestens mal gewöhnungsbedürftig. Dass ausgerechnet ihr Weihnachtssong, der in der diesjährigen Apple-Werbung Verwendung fand, mich so dermaßen mitnehmen würde, hätte ich nicht erwartet. Die Botschaft von come out and play, verstecke dich nicht, geht tief und passt auch ein bisschen auf mich zurzeit. Toller Song.
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Veränderungen

... hier kann ich erst in der nächsten Ausgabe wirklich was beitragen. Wartet ab (:

Meine Timeline wird jetzt zu meiner persönlichen Chart-Show

Ich sag's lieber gleich: Mir fällt kein vernünftiger Grund ein, warum ihr diese neue Rubrik verfolgen solltet. Wahrscheinlich würde mich das bei jemand anderem selbst nicht interessieren, aber ich kann hier ja tun und lassen was ich will, also ziehe ich das jetzt durch. Was ich hier vorhabe, wird gleich mehrere meiner seltsamen Hobbys und Ticks vereinen: Ich liebe Statistiken und Rankings, ich liebe Musik und teile sie gerne mit anderen Leuten. Und ich möchte mein eigenes Musikverhalten beobachten. 

Warum ich das tue? Nun, ich bin auch im Privaten ein kleiner Historiker und Chronist. Das ist nichts Besonderes, ich meine, jeder sammelt doch Bilder und erinnert sich beim Blick darauf an bestimmte Zeiten. Bei mir funktioniert das mit Musik recht ähnlich. Denke ich beispielsweise an  den Oktober 2018, dann habe ich sofort ein paar Songs im Kopf, die diesen Monat begleitet haben. Kommt bekannt vor? Kein Wunder, denn das Prinzip verfolge ich ja schon mit meiner bisherigen Music Timeline, in welcher ich immer gegen Ende eines Monats fünf bis zehn Songs vorgestellt habe. 

Das möchte ich ausbauen. Ich möchte nun auch verfolgen, wie wichtig mir diese Songs in den Monaten darauf bleiben werden und ob andere Tracks plötzlich Bedeutung gewinnen, die ich zuvor eher übersehen habe. Ich finde durchaus, dass man das mit dem Prinzip der Pop-Charts vergleichen kann. Nur, dass es eben meine ganz persönlichen Charts sind.

Es wird also ein großes Experiment. Und jedes Experiment braucht ein paar Rahmenbedingungen.

Hierzu sollte ich meine MOMENTUM-Playlist bei Spotify vorstellen. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um die Musik, die ich erst kürzlich "entdeckt" habe und derzeit verhäuft höre. Sie funktioniert nach folgenden Regeln:
  • Die Playlist besteht konstant aus 50 Songs.
  • Besonders wichtig ist das Datum, an welchem ein Song hinzugefügt wurde. Songs sollen nicht länger als drei Monate in dieser Liste verweilen. Außerdem soll, um die Liste frisch zu halten, mindestens die Hälfte (25 Songs) jünger als einen Monat sein.
  • Die Liste wird regelmäßig gerankt.
Und genau auf das letztgenannte Ranking möchte ich nun regelmäßig eingehen. Genauer gesagt, möchte ich die Top 20 festhalten. Zwei Mal im Monat - gegen Mitte und Ende - werde ich hierzu an dieser Stelle auf meine persönlichen Charts eingehen, Neueinsteiger vorstellen und Veränderungen kommentieren. 

Ein weiterer wichtiger Part wird die statistische Auswertung sein. Ich interessiere mich natürlich dafür, welche Songs in ihren 3-Monats-"Run" die beste Performance hinlegten. Jede Platzierung in den Top 20 bewirkt also auch eine gewisse Punktzahl. Bei einer einfachen 20-Punkte-Bewertung würde der Unterschied zwischen Platz 20 und 1 zu groß werden. Darum habe ich mir folgendes Bewertungssystem ausgedacht:
  • Platz 1: 50 Punkte; 2: 45 Punkte; ... 5: 30 Punkte
  • Platz 6: 28 Punkte, 7: 26 Punkte; ... 10: 20 Punkte
  • Platz 11: 19 Punkte; 12: 18 Punkte; ... 20: 10 Punkte

Diese Auswertung werde ich im Hintergrund vornehmen und lediglich bei vier Season-Specials offenbaren, in denen ich den wichtigsten Song der jeweiligen Jahreszeit küre. Das Winter-Special gibt es im März, das Frühlings-Special im Juni, das Sommer-Special im September und das Herbst-Special im Dezember.

Eines möchte ich noch anmerken. Im November 2018 gab es keine Music Timeline, was vor allem mit meiner Jahresendliste zusammenhing. Wichtige Songs aus Oktober und November werden in meiner Auswertung für 2018 noch gesondert genannt. Der Dezember hingegen zählt bereits in mein Musikjahr 2019 - und ist damit der erste Monat für meine lestbutnotleast-Chats. Ich freue mich drauf!

Songs des Monats: OKTOBER 2018

Die deutschsprachige Welle hält an, zwei Alben prägen den Herbst und genre-technisch ging es im Oktober wieder einmal sehr bunt zu.

Twenty One Pilots - The Hype
2018 / Indie-Pop, Alternative
Man nennt es wohl Liebe auf dem ersten Blick. Es war Song 8, The Hype, der die gelassene, leicht dystopisch angehauchte Grundstimmung von Trench mit seinem Feel-Good-Vibe komplett durchbrach und mich seitdem nicht mehr losließ. Zu selten nehme ich mir die Zeit, neue Alben einmal komplett durchzuhören, doch das hier ist der Beweis, dass ich es öfter tun sollte. Zum einen, weil Twenty One Pilots ein einstündiges Meisterwerk hingelegt haben, ihr bisher bestes, meiner Meinung nach. Zum anderen, weil es kaum magischere Momente gibt, als in völliger Dunkelheit und mit Kopfhörern bewaffnet mal so völlig geflasht zu werden.

Lary - Mond
2018 / Pop, Soul
Nur ein klassischer Zufalls-Klick hat mich zu der jungen Dame aus Berlin geführt, die mir bisher nur als weiblicher Part auf MoTrips So wie du bist aufgefallen war. Ein Klick mit großen Auswirkungen, denn auf Sand (übrigens auch ein Feature mit MoTrip) wurde ich mit ihrer einzigartigen Stimme konfrontiert, die so melancholisch-zerbrechlich, gleichzeitig aber auch kraftvoll sein kann, irgendwie vintage und doch topmodern. Ihr Album hart fragil fängt die graue Herbst-Laune unheimlich gut ein und ein offensichtliches Highlight ist ein Song über den Mond, zu welchem man gemeinsam mit ihr fliehen möchte, um den Alltags-Mist hinter sich zu lassen, ein Song zudem, der etwas mehr up-beat und perfekt mitsingbar ist - für alle, die sich nicht sofort auf die volle Ladung Melancholie einlassen wollen.
Lary - Jekyll
... allen anderen kann ich Jekyll sehr empfehlen. Hier nimmt sich Lary etwas zurück, dafür ist in den ruhigen Stimmlagen ihre rauchige Seite zu entdecken, die perfekt mit dem phänomenalen Beat harmoniert. Ein geniales musikalisches Konstrukt, das einen träumen lässt, wenn man nachdenklich durch den Laub spaziert. 

Neufundland - Wir werden niemals fertig sein
2017 / Indie-Pop
In der weiten Welt des deutschsprachigen Indie-Rock hat sich in den letzten Jahren scheinbar einiges getan, so viel, dass ich kaum hinterherkomme. Neufundland bespielen einen Mix aus Alternative und elektronischen Elementen, vor allem aber verstehen sie etwas davon, potentielle Ohrwürmer zu kreieren. Bestes Beispiel: Der unglaublich coole Chorus in diesem Titeltrack ihres Debüts.

Weathers - Poser
2018 / Indie-Rock
Ein lupenreines Indie-Rock-Album haben auch Weathers auf den Markt geschmissen, es ist wärmstens zu empfehlen. Vor allem Poser macht ungeheuer gute Laune. Gerade wenn es mal nicht so läuft, wie die Jungs im Refrain ja auch beschreiben, dann ist ihr leicht pop-punkig angehauchter Galgenhumor zum Abgehen und Mitsingen genau das richtige.

Sigrid - Sucker Punch
2018 / Electro-Pop
Ich mag Sigrid. Man tut ihr Unrecht, wenn man sie erst einmal als eine der vielen Pop-Nasen ohne Besonderheiten abstempeln will. Sie traut sich nämlich was und bricht mit bekannten Mustern, allein schon optisch ist sie weit weg vom klassischen Popstar. Manchmal ist sie musikalisch etwas gewöhnungsbedürftig, ihre neueste Single Sucker Punch gefiel mir auch nicht sofort, aber früher oder später reißt einen ihre Energie mit. Und wenn es noch eines Beweises bedarf, wie cool sie ist: Das Musikvideo ist klasse geworden.

The Blaze - Heaven
2018 / Deep House
Und auch der Deep House scheint in diesem Herbst ein kleines Comeback bei mir zu feiern. Nach den Singles im vergangenen Jahr wusste nun auch ihr Debütalbum Dancehall zu gefallen. Heaven ist wohl eines der simpleren Stücke, das erst im letzten Drittel seinen ganzen Zauber entfacht. Ein Finish, das mich in Teilen an die besten Zeiten der Kalkbrenners erinnert. Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Auch dieses Video ist Kunst.

Lil Peep, XXXTENTACION - Falling Down
2018 / Hip-Hop, Pop
Dass dieser Song derzeit chartet, liegt vor allem am Ableben der beiden Protagonisten. Lil Peep habe ich leider viel zu spät für mich entdeckt, hier zeigt er meiner Meinung nach am besten, dass er ein verdammt talentierter Musiker mit dem richtigen Gespür für melancholische Hooks war. Im (bis zu diesem Jahr unveröffentlichten) Original war der Track, der damals noch Sunlight on your Skin hieß, eine Kollaboration mit ILoveMakonnen und unterscheidet sich nicht gravierend. Ich habe mich jetzt für die Chart-Version mit XXXTENTACION entschieden, der mir als Feature-Part irgendwie besser gefällt.

Songs des Monats: SEPTEMBER 2018

Wow, das ist mal ein unkonventioneller Start in den Herbst. Gleich drei deutschsprachige Songs haben es geschafft, mehr als in allen Ausgaben bisher zusammen!

2018 / Rock, Soul
Beginnen müssen wir trotzdem mit meinem persönlichen Lieblingskünstler der letzten zwei Monate, Lenny fucking Kravitz. Raise Vibration ist verdammt geil geworden, auch weil es den perfekten Album-Opener hat. Schritt 1: Das epische Synth-Intro, gefolgt von Lennys unverwechselbarer Stimme. Schritt 2: Die Drums, gepaart mit der kraftvollen "Deliver me from loneliness"-Line. Und als wäre das nicht schon überragend, setzen - Schritt 3 - feierlich-helle Gitarren ein, mit denen man mich ja immer kriegt, und so bin ich nach nicht mal eineinhalb Minuten schon komplett im Bann. Einer dieser blitzsauberen Songs, die man sofort ins Herz schließt, auch weil er einen wahnsinnig hoffnungsvollen Vibe in sich trägt, von dem ich, von dem wir alle, so viel mehr vertragen kann/können.

Drangsal - Turmbau zu Babel
2018 / Indie-Pop
Tief beeindruckt davon, dass es ja doch richtig gute deutsche Künstler gibt (man muss nur gucken!), landete Drangsal's sehnsüchtige Herzschmerz-Nummer Turmbau zu Babel in meiner Playlist und wird da auch so schnell nicht verschwinden. Es ist ein Ohrwurm allererster Güte. Ich bin nicht der erste, der Parallelen zum frühen Farin Urlaub feststellt, jedoch würde ich das nicht unbedingt an der ohne Frage genialen Stimme festmachen, sondern eher an Drangsals unwiderstehlicher Art zu Schreiben. Er hat eben den gewissen Charme, so holprige Sätze wie "Die Lippe wünscht Zusammenschluss" derart natürlich wirken zu lassen, dass man sie lauthals mitsingen möchte. Mehr davon, viel mehr bitte!

2017 / Rap, Pop
Und Drangsal zum zweitem. Meine persönliche Neue Deutsche Welle dieses Septembers ist vor allem durch Casper geprägt, den ich innerhalb einer Woche gleich zweimal sehen konnte und dem ich endlich einmal die Aufmerksamkeit schenkte, die er verdient. Hinterland hab ich damals gefeiert, aber danach ist der "Kontakt" gewissermaßen abgerissen - großer Fehler! Auf Lang lebe der Tod verbargen sich gleich mehrere feierbare Songs, am einprägsamsten eben dieser hier, Keine Angst. Es geht um Zukunftsängste, Selbstzweifel und der großen Frage nach der eigenen Rolle in dieser Welt. Bleibenden Eindruck hinterlassen aber vor allem Drangsals Vocals im Chorus, die einfach nicht von dieser Welt sind - einfach überragend.

2016 / Indie-Pop
Und auch dieser Song ist mir erst beim Lollapalooza so richtig aufgefallen. Dabei waren Von Wegen Lisbeth so ziemlich die letzten, die ich in der deutschsprachigen Musikszene so richtig für mich entdeckt habe, 2016 war das, aber mit Wenn Du Tanzt bin ich lange nicht warm geworden. Warum eigentlich nicht? Diesem Groove kann man sich eigentlich nicht verweigern kann, dazu dieser eingängige, gut mitsingbare Text ... es passt einfach alles zusammen und macht - trotz der melancholischen Basis - echt Laune.

2018 / Deep House
Wann ist es uncool geworden, Paul Kalkbrenner zu hören? Seit Berlin Calling habe ich persönlich durchweg jedes Album gefeiert, und auch wenn Parts of Life ein bisschen abfällt, so ist dieser Song - übrigens nicht der Album-Opener, wie der Titel vermuten lässt - doch ein Hybrid aus all den Qualitäten, die ihn über Jahre hinweg so erfolgreich gemacht hat: Eingängige Melodien, 'ne chillige Atmosphäre und, ganz wichtig, auch die gewisse Portion Weirdness.

2008 / Rock, Acoustic
Ein weiterer kleiner Trend dieses Monats war mein Hang zu minimalistischen Rock-Nummern. Neben den White Stripes stürzte ich mich vor allem in die Diskographie von The Kills. "Gewonnen" hat am Ende diese unscheinbare Acoustic-Nummer von ihrer Platte Midnight Boom, die das seltsame Phänomen beschreibt, erst in der Nacht kreativ so richtig aufzublühen - was ich sehr gut nachvollziehen kann. Es ist ein sehr atmosphärischer Song, ein akkustischer Schwebezustand, der sich wie die berühmte Ruhe nach dem Sturm anfühlt, unmittelbar nachdem der Regen gefallen ist. Ich mag den Herbst - und dieser Song hebt seine zauberhaften, in Pfützen springenden Seiten hervor.

Lana Del Rey - Venice Bitch
2018 / Soul Pop
Was soll man zu dieser Frau eigentlich noch sagen? Vielen wird ihre sentimentale Vintage-Obsession irgendwann zu viel, aber ich habe noch lange nicht genug. Anfang 2019 soll ihr neues Album erscheinen. Von ihren zwei neuen Singles ist Venice Bitch die, die es mir mehr angetan hat. Ein zehnminütiges (!) Meisterwerk voller Nostalgie, das sich nach dem wohlklingenden Intro (bzw. dem "eigentlichen" Song) in einer seltsam-schönen E-Gitarren-Spielerei verliert. Traum!

Songs des Monats: AUGUST 2018

Der letzte "richtige" Sommermonat lässt sich musikalisch wieder mal kaum auf einen Nenner bringen. Außer, dass sie viel brandneue Musik enthält, mit zwei Ausnahmen ;)

2001 / Pop-Rock
Stillness of Heart ist so einer dieser tadellosen Songs, bei denen jeder Ton sitzt, jedes Schlagzeug,  jedes Gitarrenriff exakt an der richtigen Stelle steht. Es ist eine Hymne, eine Hymne an den Seelenfrieden, den wir alle hin und wieder brauchen - wenn man so will, ist es also ein geistiger Bruder von Reborn. Unwiderstehlich sind auch das schwermütige Tempo und - natürlich - die geniale, atmosphärische Stimme von Lenny Kravitz, den ich im Laufe dieses Sommers komplett für mich wiederentdeckt habe.

Wolf Alice - Silk
2015 / Alternative
Jahrelang fiel es mir schwer, DIE eine Lieblingsband zu definieren, doch dann kamen Wolf Alice. Es ist einfach nur beeindruckend, wie sie in jeder Situation genau den richtigen Ton treffen und mich immer wieder überraschen, obwohl man meinen müsste, dass ich sie inzwischen in- und auswendig kenne. Silk, zum Beispiel, war für mich monatelang ein nettes Stück Melancholie mit einem tollen euphorischen Schlussspurt. Seit August ist es für mich mehr als das, sowohl ein Fanal des Aufbruchs, als auch ein unvergesslicher Song über unerfüllte Sehnsüchte. Dass sie dies zusammenbringen können, macht diese Band für mich so großartig.

2018 / Indie-Rock
Ein frecher Songtext und eine unglaublich charismatische Sängerin mit der rotzigsten Janis-Joplin-Stimme, das ist grundsätzlich schon mal ein gutes Rezept für einen echten Indie-Kracher. In nicht mal zweieinhalb Minuten bringt es Jade in Uh Huh mit süß-saurer Genugtuung auf den Punkt und besingt einen Ex, der sich von seiner neuen Herzdame kräftig unterbuttern lässt. Ein bisschen fies vielleicht, aber herrlich überzogen und erfrischend ehrlich.

2018 / Indie-Rock
Auch LAUREL ist mit einer einzigartigen Stimme gesegnet, die Soul und Melancholie vereint. Im Frühjahr hat die Single-Auskopplung Lovesick sie bereits in mein Blickfeld gerückt, doch das ganz große Highlight ihres Debütalbums DOGVIOLET ist definitiv Same Mistakes. In dieser kraftvollen Rock-Nummer über verkorkste Liebe und Eifersüchteleien weiß sie die Verzweiflung ihrer Stimme glanzvoll als eine ganz große Stärke zu nutzen - alleine dieser phänomenale Refrain, wow!

2018 / Pop-Punk
Ich bin sehr glücklich, dass meine Pop-Punk-Geheimtipps ihrem guten Debüt Better Weather (2016) nun einen gelungenen, noch besseren Zweitling folgen ließen. Auch Love and Loathing enthält mit Moving Boxes diesen einen Track, der alle anderen überstrahlt. Dabei ist's einfach, wie effektiv: Im sommerlichen Gewand rocken sich die drei Australier durch ein perfekt mitsingbares Stück, das zwar nicht ganz so temporeich daherkommt, wie Voldemort vor zwei Jahren (vielleicht auch ein bisschen melancholischer, denn es ist schließlich ein Trennungssong), der aber nicht minder viel Spaß macht.

2018 / House
Eigentlich können wir gleich nochmal in den Juli 2016 zurückreisen: In den Playlisten dieses Sommers findet sich nämlich auch ein Song namens Nevada wieder, hinter dem der EDM-Produzent Vicetone steht. Obwohl meine stärksten House-Phasen schon etwas länger zurückliegen, feiere ich seine Musik beinahe immer ab. Nun hat er sich mit Walk Thru Fire zurückgemeldet, einem Song, der - das muss man zugeben - zumindest in der Machart doch deutliche Parallelen zu Nevada aufweist. Das war's aber auch. Viel mehr lebt Walk Thru Fire von motivierenden Worten und grenzenlosen Optimismus. Augen zu und genießen bitte!

2018 / Indie-Pop
Ja, dieser Song mit dem langen Titel ist unheimlich schön anzuhören, entspannt und irgendwie gemütlich. Doch es sind die Lyrics, die mich - einen grundsätzlich sehr verkopften Menschen - hier so komplett in den Bann gezogen haben. Es geht um Zukunftsängste und um Konflikte mit Eltern und Großeltern, die es früher vermeintlich einfacher hatten - Themen, die einfach jeder Twentysomething kennt. IDER regt zum Nachdenken an und bleibt zum Glück nicht an der weinerlichen Oberfläche; sie geht tiefer, wechselt die Perspektive, arbeitet mit Zitaten und hebt grundsätzliche Missverständnisse zwischen den Generationen hervor. Hörenswert!

Songs des Monats: JULI 2018

Schon die Music Timeline im Juni kam etwas verspätet, den Juli gab es bisher nun auch noch nicht. Hab ich schon keinen Bock mehr, meine Musikliebe zu dokumentieren? Keine Sorge, ich möchte auch weiterhin in regelmäßigen Abständen meine liebsten Songs teilen, manchmal fehlt einem aber die Kreativität. Mit neuem Rubrik-Namen und kleinen optischen Anpassungen hoffen wir mal, dass wir nun wieder etwas regelmäßiger werden.

2018 / Hip-Hop, Psych-Rap
Wie klingt eigentlich das Licht am Ende des Tunnels? Oder wie ist der Sound am Eingangstor zum Himmel? Ich glaube, Kanye West und Kid Cudi haben diese Fragen mit Reborn beantwortet. Es klingt wahrscheinlich genauso kristallklar, frisch und demütig, schlicht und schön, wie die Piano-Chorde, die den gesamten Song durchziehen. Sie harmonieren perfekt mit Cudis hypnotischen Gesang und Kanyes schwungvollen Parts, die uns jeweils zu den Glanztagen ihrer frühen Karriere trägt. Reborn ist das Pursuit of Happiness gebrannter Kinder. Schon jetzt ein Klassiker.

2015 / Soul-Pop
Meine Güte, was habe ich diese Band verschlafen. Im beinahe schon Game of Thrones-artigen Queen of Peace besingt Florene Welch den Verlustschmerz und toxische Beziehungen. Epische Bläser bringen medievales Flair herüber und Florence klingt dabei so entschlossen und unschlagbar, dass sich ihre Power ganz automatisch auf den Hörer überträgt. Ein grandioses Lied.

2011 / Soul-Pop
Wenngleich es zunächst nicht danach klingt, ist auch What the Water gave me ein Track, auf dem Florence mächtig abgeht. Eingeleitet von FTM-typischen Harfenklänge, wird der Song durch die pure Massivität der Erzählung immer größer. Die Gitarren treten immer mehr in den Vordergrund und begleiten den hymnischen Gesang, dem man sich irgendwann einfach nicht mehr entziehen kann. Spätestens bei den "Yeah eh eh eh"-Parts ist bei mir die Gänsehaut garantiert.

2015 / Alternative
Noch so eine kommende Lieblingsband. Ich mag's, wie Nothing But Thieves ihren düsteren Sound immer wieder mit energiegeladenen, mitsingbaren Ausbrüchen krönen; das war auf beiden bisherigen Alben ihre absolute Stärke. Beispiele gibt's genügend, doch Hanging hat sich mit seinem brachialen Groove, schonungslosen Lyrics und einem schlicht und einfach genialen Pre-Chorus zu meinem absoluten Favoriten gemausert. 

2018 / Indie-Pop
Kovacs ist ganz sicher eine außergewöhnliche Künstlerin, hat Soul und gleichzeitig Power in der Stimme. Trotzdem ist sie erst mit diesem süßen Pop-Song in mein Blickfeld gerückt. Leichte Ska-Einflüsse verpassen It's the Weekend ein Feeling der Unbeschwertheit und der Refrain, mein Gott, der Refrain setzt dem Ganzen mit seinem massiven Ohrwurmpotential die Krone auf. 

2017 / Indie-Pop
Wenn It's the Weekend schon süß war, dann ist dieses Liedchen Musik gewordene Zuckerwatte. Ein völlig unbekannter, sorgenfreier Song, der einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht malt und einem hibbelig an die Schulter tippt mit den Worten: "Sing endlich mit, du willst es doch auch!" Na dann: Let's be wild for a while, let's make waves across the water. <3

2018 / Pop
Ich wünschte, dieser Song würde zum Hit werden, doch es sieht nicht wirklich danach aus. Schade., denn die Kombination Diplo /  passt einfach - hier pop-affine Beats, dort eine markante Stimme. Sun in our eyes reißt mit, ist ungemein catchy, ohne aber die gewisse Entspanntheit und den Hauch von Melancholie zu verlieren. 

2017 / Hip-Hop
Oh. Hab ich behauptet, KIDS SEE GHOSTS spielten die Musik am Himmelstor? Wenn das stimmt, dann sollte Evidence mit Throw it all away als Support-Act auftreten. Dieser träumerische Beat kann einfach alles. Vor allem aber bringt Evidence einen hier textlich zurück auf den harten Boden der Tatsachen. Nachdenklich, aber doch völlig befreit. Sehr nice.

Music Timeline: JUNI 2018

Hat meine musikalische Entdeckungsreise im Mai doch etwas stagniert, so kehrt im Juni der helle Wahnsinn zurück. Bunt zusammengewürfelte, durchweg grandiose Tracks, die den Sommer aber mal sowas von prägen werden. Here we go.

Genre: Pop-Punk
Jahr: 2018
JA! Völlig unerwartet bescherte uns All Time Low einen neuen Song, der so sommerlich-euphorisch klingt, dass man ihnen das doch eher schwache Last Young Renegade vom vergangenen Jahr sogleich verzeihen möchte. Die unerschütterlichen Gitarrenriffs erinnern an die einstigen Glanzpunkte von All Time Low und kommen allgemein mit einer Menge 2000er-Nostalgie daher. Klar, das Rad wird nicht neu erfunden und textlich hat man selbst im spaßfixierten Pop-Punk-Genre schon deutlich Besseres gesehen, aber für ATL ist es trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung. Fetzt!

Genre: Indietronic, Electro-Pop
Jahr: 2018
Ich mag weird, ich mag abgespaced und crazy, weshalb Confidence Man, eine vierköpfige Indie-Newcomer-Band, mit ihrem eingängigen Mix in mein Blickfeld rutschen mussten. Auf ihrer Debüt-Platte reiht sich ein bunter Party-Track an den anderen und stets bewegen sich die Australier fernab jeglicher Ernsthaftigkeit. Der Balanceakt zwischen abgedreht und anstrengend gelingt ihnen nicht immer, aber wenn, dann können so fabelhafte Sommer-Tracks wie Out the Window wochenlang im Ohr bleiben. Der Video-Clip ist cringy as fuck, doch musikalisch ist das ganz großes Indie-Pop-Kino, das an das Schaffen von Primal Scream oder auch Fatboy Slim erinnert. My oh my, möchte man da singen, bitte einmal den Kopf ausschalten und genießen.

Vodoo and the Crypts - Off My Mind
Genre: Indie-Rock, New Wave, Britpop
Jahr: 2018
Obwohl dieser Song erst seit ein paar Tagen in meiner Rotation ist, spüre ich doch, dass er mir noch sehr, sehr wichtig werden könnte. Dieser Vibe erinnert mich an die Stone Roses, oder auch an träumerische, beinahe hypnotische Nummern aus der Glanzzeit des Britpop.

Nothing But Thieves - Soda
Genre: Alternative
Jahr: 2017
Es ist mir ein Rätsel, wie ich diesen Song von ihrer letztjähriges Platte Broken Machine übersehen konnte, aber damals war ich wohl vor allem auf der Suche nach den lauten, emotionalen Rock-Nummern, zu denen Soda nicht gehört. Soda ist leiser, mit einer deprimierenden, wie simplen Botschaft: Mein Leben kotzt mich an. Es gibt Phasen, da will man in solche Stücke hineinfallen und sich tragen lassen. Plötzlich sind sie da und wirken wie ein alter Freund, der dich immer versteht. Als unerwartet netter Begleiter in der kürzesten Nacht des Jahres - die ersten Vögel sangen wieder und die Gedanken an die Zukunft spielten verrückt -   konnte diese sanfte Nummer mir irgendwie Kraft geben, Trost spenden. Zeit, Danke zu sagen.

St. Vincent - Fast Slow Disco
Genre: Electro-Pop
Jahr: 2018
Auch hier muss man auf ein Album des letzten Jahres schielen: MASSEDUCTION von St. Vincent. Das Original Slow Disco war mir da nämlich so gar nicht aufgefallen. Im Nachhinein dumm, denn inzwischen weiß ich auch diese Ballade zu schätzen. Es brauchte aber erst ein Robyn-eskes Disco-Pop-Arrangement, um mir die pure Genialität dieses Songs so richtig vor Augen zu führen. Auch wunderschön, wie sie das Thema dieses Songs in einem Interview zusammenfasste: "It’s about how the life you’re actually living and the life that you should be living are running parallel, and how one haunts the other." Stark!

Tancred - Underwear
Genre: Indie-Rock
Jahr: 2018
Eine klassische Zufallsentdeckung ist diese junge Dame aus Minnesota. Tancred, bürgerlich Jess Abbott, war mal Mitglied der Band Now, Now, falls euch das was sagt, mir bisher nichts. Ihr brandneues Solo-Album Nightstand hat's irgendwie in meine Spotify-Empfehlungen gespült und wirkt erst einmal so unscheinbar, leicht zu übersehen, doch wenn man sich Zeit nimmt, steckt es voller tiefgehender, auch mal ungemütlich-schöner Gitarrenmusik. "She's been pullin', she's been pullin' my strings" singt sie auf Underwear und der Mix aus erhellenden Vocals und schweren Gitarren klingt so frisch und schön, dass er nicht sofort aus dem Ohr geht. Für mich ist es der stärkste Track des Albums, klare Empfehlung!

Miles Kane - Loaded
Genre: Alternative
Jahr: 2018
Zu den am meisten antizipierten Alben des Jahres würde ich Coup de Grace von Miles Kane zählen und ich muss sagen, bisher bin ich ausgesprochen neugierig. Loaded ist die erste Single-Auskopplung und wartet mit smoothen Riffs und unwiderstehlich coolem Gesang auf, der nahtlos an Kanes bisheriges Schaffen anknüpft. Sie ist zudem das Ergebnis einer ungewöhnlichen Kollaboration und wurde von Lana Del Rey und Jamie T mitgeschrieben. Dass Loaded der einzige Track auf dem Album sein wird, der in diesen gemeinsamen Studio-Sessions entstand, ist schade (ich meine ... LANA!). Da Kane das aber damit begründete, dass der Stil auf Coup de Grace "zu wild" sein wird, kann ich das verschmerzen und freue mich aufs Release.

Penguin Prison - Never Gets Old
Gerne: Indie-Rock
Jahr: 2015
Ein Indie-Song, der einem erstmal ein bisschen absurd erscheint mit seinem kindlich anmutenden Beat, bevor man dann merkt, dass genau das den Charme ausmacht. Wenn Chris Glover zum Refrain ansetzt, scheint die Sonne und man kann nicht anders, als zu grinsen und mitzusingen: "Something better might be coming" - ich hoffe doch, Chris, ich hoffe es wirklich.

Music Timeline: MAI 2018

Ein komischer Monat. Irgendwie gab es nur wenige Songs, die mich komplett mitgerissen haben und denen ich zutraue, auch länger noch in meinen Playlists zu bleiben. Darüber hinaus war der Mai ungewohnt pop-lastig, wie mir jetzt am Ende bewusst wird. Egal. Ehre wem Ehre gebührt:

Genre: Dance-Pop
Jahr: 2016/18
Justice werde ich für immer mit dem phänomenalen D.A.N.C.E. verbinden; zu viele geile Erinnerungen hängen an diesem Song. Schon komisch, dass ich mich sonst kaum für die Band interessiert habe. Eher durch Zufall bin ich über Stop gestolpert, das diesen Monat als Live-Snippet der Tour fürs Radio neu veröffentlicht wurde. Ich finde diese Version etwas geschmeidiger als das Original von ihrem 2016er Album, doch eigentlich ist das völlig egal, denn das Herzstück dieses Songs ist der phänomenale Chorus - eine Hymne für Hedonisten, gesungen von einem .. Kinderchor? Moment mal, kennen wir das nicht schon? YES! Irgendwie ist Stop der kühle, entspannte Zwilling von D.A.N.C.E. - und ich möchte mich ganz sicher nicht beschweren.

Genre: Pop-Rock, Dance-Pop
Jahr: 2018
Der hartnäckigste Ohrwurm stammt von der Pop-Rock-Gruppe Eliza and the Bear. Auf Real Friends werden sie ein bisschen tanzbarer, vielleicht auch ein bisschen austauschbarer, aber manchmal braucht man eben nicht mehr, als den gewissen Groove und einen eingängigem Text. Man möchte schweben, heulen, feiern, alles zusammen. Ein schöner Track, dem leider noch eine nette YouTube-Version fehlt - aber Spotify hilft ;)

Genre: Pop-Rock, Indie-Rock
Jahr: 2017
Diesen Track kenne ich schon etwas länger und er wird mit jedem Hören besser. Harrison Kipner erzählt eine bittersüße Trennungsgeschichte und das auf so charmante Art und Weise, dass man jedes Mal hofft, sie würde besser ausgehen. Tut sie nicht. Vielleicht auch ganz gut. Denn wenn der sanfte Acoustic-Part nicht von schweren Gitarren und einer immer wütenderen Stimmlage abgelöst werden würde, fehlte ganz sicher etwas. Durchaus ein Künstler, den man mal im Auge behalten sollte.

Genre: Hip-Hop, Pop
Jahr: 2018
Manchmal überrasche ich mich selbst damit, wie sehr mir Chart-Musik doch gefällt. Dieses Jahr ist es die von mir so verschmähte Rap-Musik, die den besten Eindruck hinterlässt, ich denke da an Drake, Childisch Gambino - und Post Malone. Psycho war schon gut, doch was er auf Better Now abzieht, gefällt mir noch ein Stück mehr. Es ist ein wütender Rant gegen all die schlechten Vibes des Lebens, melancholisch zwar, aber doch motivierend as fuck. Abschalten, mitsingen!

Genre: Synth-Pop
Jahr: 2018
Ich habe lange überlegt, aber okay, fuck it, ich packe noch zwei Songs von der neuen CHVRCHES-Platte drauf. Ich habe am Release-Tag auf Twitter ein bisschen über Love is Dead abgelästert und insgesamt bleibe ich bei meiner Haltung: Die Gruppe um Lauren Mayberry kann so, so viel mehr. Diese zwei Tracks gehen mir aber seitdem auch nicht mehr aus dem Kopf. Graves, weil es diesen unbekümmerten Go-for-it-Appeal hat, den mir die Singles allesamt nicht vermitteln konnten und ...
... Heaven/Hell, weil der Beat von einem dermaßen schönen, fast schon magischen Feeling lebt, das an frühere CHVRCHES-Songs erinnert, der Song im Allgemeinen unfassbar eingängig ist, und mit einem klitzekleinen Detail aufwarten kann - im letzten Chorus singt Lauren "or is this hell" eine Oktave höher -  das mir eine Gänsehaut bereitet, wie nur ganz, ganz wenige andere Musik-Momente des bisherigen Jahres.