Manchmal, da sitze
ich einfach nur da, und philosophiere darüber, in was für eine
krass kuriose Zeit ich eigentlich gesetzt wurde. Straight in the
middle of the Nineties! Mitten hinein in eine rasante Epoche, in der
die digitale Revolution in regelrechte Exstase versetzt wurde.
Da können wir 90s uns echt für feiern lassen. Und das tun wir ja auch: Die Neunziger sind voll im Trend, »Kennt ihr das noch«-Retro-Seiten bei Facebook kommen auch gut an, und immer wieder vernimmt man in unserer Altersgruppe zynische Kommentare a la »Die Kids heutzutage haben mit 10 schon das neueste Smartphone … also wir waren da ja noch GAAAANZ anders«. Ja, grade diese Kids heutzutage, der Einfachheit halber mal als 2000er bezeichnet, sind uns irgendwie unsympathisch. Von denen grenzen wir uns besonders gerne ab. Doch warum eigentlich? Sind wir echt sooo brutal unterschiedlich?
Also aus
sozialwissenschaftlicher Sicht (hatter mal was gelernt, der Olli) ist
da tatsächlich etwas dran. Kurz vorm Millennium endete nämlich die
Generation Y. Bitte was?, denkt
ihr euch jetzt vielleicht. Ich erklär's kurz:
In der
Jugendsoziologie fasst man mehrere Jahrgänge, die unter ähnlichen
gesellschaftlichen Umständen aufgewachsen sind, zu einer Generation
zusammen. Demnach sind alle zwischen 1980 und ca. 1998 Geborenen
Mitglied der Generation Y. Eine ihrer größten Besonderheiten ist
eben, dass sie als erste mit den neuen technischen Möglichkeiten,
vor allem mit dem Internet, aufgewachsen sind (und auch noch
aufwachsen). Darauf folgt – wow, diese Namensgebung - die
Generation Z, alles was nach 1998 auf die Welt gekommen ist und
kommt.
Quelle: thinkstock.com |
Und genau diese
Arroganz nervt mich auch auf der anderen Seite der demographischen
Skala, wenn wir über die Jüngeren ablästern, was für verkorkste
Kiddies das heutzutage das doch alles sind. Wenn dem so ist, dann
sind die 2000er nur die logische Folge von uns verkorksten
Zwischenbrötlern, weil sie es nicht anders kennengelernt haben.
Das musste ich mal
loswerden.
Ich werde auch
weiterhin einfach nur da sitzen, und darüber philosophieren, in was
für eine krass kuriose Zeit ich eigentlich gesetzt wurde. Straight
in the middle of the Nineties! Und dabei kann man's auch belassen.
Denn so geil, wie sich manche von uns öfter mal geben, sind wir dann
doch nicht. Das Hipstertum geht zum Beispiel auf unser Konto.
Nooooooooooooooooin.