Meine liebsten Songs NICHT-2018

Throwbacks und Klassiker, Wiederentdeckungen und Vergessenes, aber auch Songs und Künstler, die ich bisher schlicht übersehen habe. In diesem Rückblick geht es um meine 30 liebsten Songs, die schon etwas älter sind. Geordnet nach Erscheinungsjahr, da ein Ranking für euch nicht so viel Sinn macht. 
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2017 | Nothing But Thieves - Soda 
Hätten Nothing But Thieves ihren Zweitling Broken Machine nur einen Monat später veröffentlicht, wäre dieser Song sicher ein Kandidat für die diesjährige Top 50 des Jahres gewesen. In Soda geht es ganz einfach nur darum, dass man jemand anders sein möchte, und ja, vielleicht wirkt das erstmal weinerlich und überdramatisch, ich aber finde Soda gerade wegen dieser Schlichtheit so unglaublich schön.




2017 | Harrison Kipner - The Year of Rebecca
Ich habe in den vergangenen Monaten kaum einen so penetranten Ohrwurm gehabt wie Harrison Kipner's The Year of Rebecca, wirklich jetzt. Harrison hat Charme und wenn seine bitersüßen Trennungs-Erzählung nicht interessant genug ist, dann aber wenigstens doch das mitreißende Musik-Konstrukt, in das er sie einbetttet: Er beginnt im Singer-Songwriter-Stil und nähert sich dann Stück für Stück einer wirklich rockigen, wütenden Nummer, ohne sich aber dabei selbst zu ernst zu nehmen. Nice!





2016 | Call It Off - Death Or Glory
Ähm, Green Day, seid ihr das? Es ist kaum zu überhören, woher die Jungs von Call If Off ihre musikalische Inspiration haben, und um das zu untermauern, klingt der Frontsänger auch noch fast genauso wie Billie Joe Armstrong. Nun kann man sich streiten, ob man sich - Greta Van Fleet lässt grüßen - deswegen aus Prinzip verweigert, oder ob man es gerade deshalb feiert. Ich feiere es. So bin ich ganz glücklich, ein kleines, noch ziemlich unbekanntes Punkrock-Juwel entdeckt zu haben. Allein das schnörkellose Death Or Glory, sein powervolles Gitarrenriff und perfekt mitsingbarer Refrain sind pures Gold. Manchmal sind's gerade die simplen Kleinigkeiten, die mich ganz und gar süchtig nach solche No-Name-Nummern machen.


2016 | CHVRCHES - Clearest Blue
Clearest Blue war der Song, der mich von CHVRCHES überzeugt hat (a.k.a. der Song, mit dem ich mich in Lauren Mayberry verliebt habe). Dem langen, vorfreudigen Aufbau folgt ein Syntesizier-Drop voller Dopamin, kristallin und hochromantisch, der - und hier kommt der herrlich-bescheuerte Spin - an Depeche Mode's Just Can't Get Enough erinnert, einen krass unromantischen Song. Doch irgendwie funktioniert es <3




2016 | Panic! At The Disco - Hallelujah
Bei der Rückkehr zu Panics letztem Album Death of a Bachelor wurde ich irgendwie überrascht: Hallelujah war mir nie so wirklich als Highlight aufgefallen, dieses Mal aber ließ mich die mit Trompetenfanfaren angehauchte Pop-Rock-Nummer nicht mehr los. Immer nach der Devise: Leben genießen und nicht an Morgen denken!



2016 | Black Foxxes - I'm Not Well
Manchmal denke ich, bei dem Typen, der diesen Song mit seiner sanften Stimme einleitet, könnte es sich um eine Reinkarnation von Bono handeln. Dabei ist es Mark Holley, Frontsänger der englischen Band Black Foxxes, die irgendwo zwischen Indie, Grunge und Hardrock einzuordnen sind und in 2018 ihre zweite Platte veröffentlichten. Doch es ist I'm Not Well von ihrem gleichnamigen 2016er Debüt, das mir dieses Jahr den Kopf verdreht hat - spätestens in dem Moment nämlich, wo sie die U2-Pfade verlassen und Holley mit höchster Emotionalität zu Screams ansetzt, ist's um mich geschehen. Ein großartiger Twist. Ein großartiger Song.


2016 | Von Wegen Lisbeth - Wenn du tanzt
So lange der Zweitling von Von Wegen Lisbeth noch auf sich warten lässt, höre ich Grande rauf und runter, und das mittlerweile schon zwei Jahre lang. Wenn du tanzt lebt von seiner charmant-unkonventionellen Instrumentalisierung, zum Schmunzeln anregenden Lyrics ("Merkel, Jan Fleischhauer, Voldemort - nette Menschen, wenn du tanzt") und einer Hook, die sich besoffen wunderschön mitgrölen lässt (für euch auf dem Lollapalooza getestet).




2015 | Nothing But Thieves - Itch
Jedes Jahr gibt es so diesen einen Song, der vor allem als Ventil meiner Wut gedient hat. Diese Ehre hatte in diesem Jahr Itch von Nothing But Thieves. Nicht nur, weil die Lyrics den Weltschmerz, den ich hin und wieder einmal empfand, oder menschliche Enttäuschungen im Allgemeinen auf den Punkt brachten, sondern auch weil Sänger Conor Mason ein gewisses Drama-Queen-Element zu entfachen weiß. Doch das absolute Highlight sind hier die verzerrten Gitarren, die mich jedes Mal in einen düsteren Rauschzustand versetzen, in denen ich hemmungslos abgehen möchte. Was - für - ein - Song!


2015 | The Front Bottoms - Laugh Till I Cry
Zu Beginn dachte ich ehrlich gesagt, dass mich The Front Bottoms dieses Jahr irgendwie mehr begleiten würden, doch Laugh Till I Cry wurde ihr einziger Song, der all die Monate überdauerte. Neben ihrer verrockt-sympathischen Art punkten sie hier mit einer cleveren Verbindung von Break-Up-Story und Party-Exzessen, und vergolden das Ganze mit einer wahrlich unvergesslichen Hook. 





2015 | Penguin Prison - Never Gets Old
Manchmal kann man Sympathien nicht erklären, sie sind einfach da. Never Gets Old mag auf dem ersten (und zweiten) Blick etwas kindlich und stupide wirken, doch die ungebrochene Positivität dieser Indie-Pop-Nummer steckt an, so sehr, dass er mit einer einzigen Line ("Something better might be coming") nicht nur zu einem wochen- und monatelangen Ohrwurm, sondern auch zur gelebten Attitüde wurde.




2015 | Florence + The Machine - Queen of Peace
Schande über mein Haupt, dass mir bis zu diesem Jahr nicht bewusst war, wie vielseitig Florence + The Machine in ihrer Musikalität wirklich sind. Ein tolles, nicht ganz so bekanntes Beispiel hierfür ist Queen of Peace. Der selbstbewusst voranschreitende Beat zog mich sofort hinein, doch geblieben bin ich wegen des kraftvollen Storytellings von Florence Welch, das sich in Kombination mit dem medievalen Bläser-Arrangement voll und ganz das Attribut "episch" verdient.




2015 | Wolf Alice - Silk
Nachdem Wolf Alice meine persönliche Neuentdeckung des Jahres 2017 waren, haben sie sich in diesem Jahr als meine Lieblingsband etabliert. Auch, weil ich in ihren Songs immer wieder neue Elemente finde, die mich vollends begeistern. So auch in Silk von ihrem 2015er Debüt My Love Is Cool, das als unscheinbare Ballade mit netter Melodie beginnt, sich dann schrittweise mit ganz, ganz viel Euphorie schmückt, ohne aber vergessen zu lassen, dass der Kern dieses Songs doch eine herzzerreißende Geschichte ist. Ein Song, der seine Zeit braucht, aber wenn er dich trifft, dann so richtig.


2014 | Casper - 20qm
Ein Song, den man einfach kennen muss und zudem einer der Auslöser dafür, dass ich wieder vermehrt deutschsprachige Musik höre. 20qm war durch seine melancholischen Coming-of-Age-Vibes wie gemalt für die grauen Zeiten des Herbstes und eines ist klar: wenn die charakteristischen "Oh-Oh"'s dich erstmal packen, lassen sie dich so schnell nicht wieder los. 




2014 | Farin Urlaub Racing Team - Immer dabei
Mit der Ankündigung, nun doch endlich zu Spotify zu kommen, haben mich Die Ärzte im Herbst  dazu bewegt, sich (wieder mal) alte Interviews zu geben und natürlich auch ihre Diskographie zu durchforsten. Irgendwie landete ich so bei dieser bewegend-rätselhaften und durchweg lebensbejahenden Nummer von Farins letzter Solo-Platte. Einer seiner schönsten Songs <3




2013 | Wolf Alice - Blush
Der zweite Track von Wolf Alice, den ich lange nicht zu würdigen wusste, war Blush, eines ihrer allerersten Werke und - wie ich heute finde - eines ihrer schönsten. Parallelen zu Silk sind insofern zu erkennen, als dass einem ruhigen Beginn ein höchst emotionaler Ausbruch folgt. Blush lebt dabei noch so viel mehr von seiner träumerischen Instrumentalisierung, vor allem den sanften verzerrten Gitarren, die hier fantastisch mit Ellie Rowsells Stimme harmonieren. Sie klang wahrscheinlich nie wieder so verletzlich, wie in der unvergesslichen weil kryptischen Textzeile "Punch drunk, dumb struck, pot luck, happy happy", die einer völligen gefühlvollen Offenbarung gleicht. Auf dass mich diese Band noch viele, viele weitere Jahre begeistert <3


2013 | OK KID - Einsatz
Wir kennen sie doch alle: Die Angst vor dem Scheitern. Zukunftszweifel. Den Erwartungsdruck. OK KID haben gerade auf den ersten beiden Alben bewiesen, dass sie all diese Probleme ganz entspannt ansprechen und in genre-übergreifende Songs verpacken können. "Was ist los, Junge? Zeig' mal Einsatz!", singt man mit und gewinnt irgendwie Stärke daraus, gemeinsam von der Welt genervt zu sein.




2013 | Sky Ferreira - I Blame Myself
I blame myself - dafür, dass einer der besten Pop-Songs dieser Dekade (und immerhin einer der Kritikerlieblinge des Jahres 2013) so komplett an mir vorbeigerutscht ist. Nur weil zu Beginn des Jahres in einigen Listen ihr Name bei den meistantizipierten Alben genannt wurde (Spoiler: Masochism wurde auch 2018 nicht veröffentlicht), hörte ich neugierig bei ihr rein und blieb dann komplett bei diesen Song hängen. Wo soll ich anfangen? Bei der traumhaft schönen Instrumentalisierung, beim mitreißenden Chorus, bei der wundervollen Sky Ferreira, die stimmlich, lyrisch und auch optisch (siehe Video) in allen Belangen glänzt? Sucht es euch aus.


2013 | CHVRCHES - Tether
Es gibt manchmal so Bands, die will man unbedingt mögen. CHVRCHES sind ein schönes Beispiel dafür. Es brauchte Geduld, monatelang, eigentlich sogar das ganzes Jahr, und zwischendurch wollte ich aufgeben, weil es nur bei einer handvoll Songs blieb. Und dann kam Tether. Während einer Busfahrt in einer kalten November-Nacht entfalteten die ungewiss-euphorische Synth-Offenbarung und Laurens unaufgeregte Stimme  ("I feel incapable of seeing the end, I feel incapable of saying it's over") ihre ganze Magie und entzündeten endlich diesen letzten Funken, der mir Zugang zu The Bones of What You Believe, ihrer Debüt-Platte, öffnete. P.S.: Es gibt einen netten Remix von Eric Prydz, der den Drop in den Vordergrund rückt, allerdings finde ich, dass ihm ohne der düsteren Hinleitung ein stückweit der Zauber verloren geht. Aber checkt es ruhig selbst. Es lohnt sich.



2011 | The Wombats - Techno Fan
Die Jungs haben die gesamte erste Jahreshälfte dominiert, ich konnte sie sogar zwei Mal live sehen - und zwei Mal gehörte Techno Fan zu meinen absoluten Highlights. Der "Shut up and move with me, or get out of my face"-Line gehört zu den mitreißendsten Dingen, die ich dieses Jahr gehört habe.



2011 | Florence + The Machine - What The Water Gave Me
Magisch. Das trifft es wohl am besten. Magie ist das, was ich bei What The Water Gave Me empfinde und warum ich ihn inzwischen für den besten Song von Florence + The Machine halte. In diesen phänomenalen fünfeinhalb Minuten kommen alle Stärken und kleinen Details zusammen, die diese Band und ihre Frontfrau so großartig machen: Sanfte Harfenklänge in geheimnisvoller Atmosphäre, später ergänzt durch euphorische Gitarren, dienen als Basis, auf der sich Florence Welch mit einer fantastischen Vocal-Performance von stiller Anmut zu hypnotischer Power bewegt. Es ist so eines dieser Lieder, die, wenn man sich einmal darin verloren hat, süchtig machen. So muss ich, wenn das Outro schon leise zum Abschied winkt, nicht selten grinsen und denke mir: Ich will es nochmal hören. Unbedingt.


2008 | The Kills - Goodnight Bad Morning
Ich hab dieses Jahr The Kills für mich entdeckt, ein britisch-amerikanisches Duo, das für seinen rauen Alternative-Sound bekannt ist. Den längsten Nachhall hatte bei mir aber keine der kantigen Bretter, kein schnörkelloser Rock-Song, sondern diese leise, intime Ballade namens Goodnight Bad Morning. Ihre dezent arrangierten Piano-Akkorde entfalten in so vielen ruhigen Situationen ihre völlige Schönheit. Wenn man nicht schlafen kann, zum Beispiel, oder will, und es allmählich schon wieder hell wird. Oder wenn man nach dem Regen durch die menschenleere Straßen läuft. Immer dann jedenfalls, wenn der Sturm - positiv wie negativ - gerade vorüber gegangen ist. Obwohl der Song das Ergebnis einer eher melancholischen Idee ist, sorgt er irgendwie für Glücksgefühle, zumindest aber für den inneren Seelenfrieden. Manchmal brauch man das.


2007 | Kate Nash - Merry Happy
Eigentlich muss ich gar nicht viel mehr sagen, außer, dass Merry Happy immer noch eines meiner absoluten Lieblingslieder ist, ein jahrelanger Begleiter für "Ich fühl mich alleine, ich muss da jetzt durch"-Momente. Und nun ja, davon gab es besonders in der ersten Jahreshälfte doch so einige.





2006 | Arctic Monkeys - 505
Zwischen den Arctic Monkeys und mir bleibt's kompliziert, irgendwie wollte es auch in 2018 nicht so ganz zwischen uns funken, aber das hier, das ist die Ausnahme von der Regeln, der Glanzpunkt und ein eiskalter Stich ins Herz. Mit einem Sample aus "Zwei glorreiche Halunken" beginnt's, garniert mit der Rauchigkeit in Alex Turners Stimme, da klingt 505 noch durch und durch sexy. Doch im Finnish, da wird das ganze Kartenhaus in einem gänsehautverursachenden, emotionalen Wirbelwind aus Einsamkeit und Sehnsüchten eingerissen. Wie gemalt für die Dunkelheit und für Nächte voller Gedanken, die dich nicht schlafen lassen. Es spricht wohl nicht gerade für 2018, dass ich diesen Song so häufig gehört habe, wie sonst keinen anderen. Aber vielleicht ist er auch einfach nur so unfassbar gut.


2006 | Phoenix - Long Distance Call
Es ist mir bis jetzt gar nicht so bewusst gewesen, aber 505 und der folgende Song haben doch gewisse Parallelen. Beide sind 2006 erschienen und drehen sich im Kern um das Thema Sehnsucht. Phoenix tun dies auf Long Distance Call aber deutlich farbenfroher und mit einem hoffnungsvollen Lächeln auf den Lippen. Das Highlight sind die steten Wiederholungen der Line "It's never been like that!" am Ende des Refrains, die auf einen Moment völliger Glückseligkeit hinzuarbeiten scheinen, der aber dann irgendwie ausbleibt. Enttäuschend? Nein, eine geniale Untermalung der Lyrics! P.S.: Ebenfalls erwähnenswert ist das Paramore-Cover, ohne das ich diesen Song wohl nicht gefunden hätte.


2001 | Lenny Kravitz - Stillness of Heart
Irgendwie sind wir gerade bei einem Thema hängen geblieben. Auch Lenny Kravitz singt von seinen Sehnsüchten, der Sehnsucht nach der großen Liebe nämlich, aber auch von der Sehnsucht, endlich einmal Frieden in dieser Welt zu finden. Stillness of Heart vereint damit viele emotionale Aspekte zugleich und steht für mich wie wohl sonst nur Reborn, mein Song des Jahres, für den Wandel und für eine neue Demut; in vielen seiner Zeilen fand ich mich dieses Jahr einfach wieder. So simpel und doch so herzzerreißend, dass mir der Refrain jedes einzelne Mal Gänsehaut verpasst. Neben Again mein zweites Beispiel für einen - musikalisch wie stimmlich - absolut perfekten Lenny Kravitz-Song.


1998 | Placebo - Pure Morning
Wahrscheinlich kommt irgendwann der Tag, an dem meine Placebo-Begeisterung ausbricht. Noch bin ich lediglich dabei, mich näher an diese Band heranzutasten, für die ich jahrelang nichts, aber auch so gar nichts übrig hatte. Warum nun also Pure Morning? Nun, zum einen war das Timing nicht das schlechteste, hat mich der Song doch in einzigartiger Atmosphäre erwischt, während der ersten Frühlings-Tage, ihr wisst schon, als die Natur morgens noch von Reif bedeckt war. Darüber hinaus ist der Track in seinem wohl durchdachten Zusammenspiel aus Drums und Gitarren schlicht genial und drittens: Die Vocals von Brian Molko gefallen mir hier blendend, während die Lyrics so hypnotisch sind, dass sie im Kopf bleiben müssen. Eine ganz, ganz tolle Nummer!


1997 | Foo Fighters - Everlong
Ich muss etwas gestehen: So sehr ich die Foo Fighters auch mag, mit Everlong bin ich nie wirklich warm geworden. Allein das auszusprechen, fühlt sich so falsch an, handelt es sich doch wohl um einen der besten Rock-Songs aller Zeiten. Vielleicht war ich bisher noch nicht bereit für dieses Maß an Gefühl, für diese ungefilterte und raue Emotionalität in Dave Grohls Stimme, die sich in jeder Zeile Bahn bricht. Everlong kann so vieles bedeuten, aber für mich steht der Song für Nostalgie, für die Erinnerung an den perfekten Moment mit dem/n perfekten Menschen, der womöglich nie wiederkommt. Schmerzhaft, aber auch notwendig, denn am Ende des Tages muss man nach vorne schauen. Und dass dies auch ein überragender Abschieds-Song ist, bewies David Letterman 2015 in seiner letzten Late-Night-Show. Gänsehaut, durch und durch.


1997 | Third Eye Blind - Graduate
Schon kurios: Graduate kenne und mag ich seit Jahren, der Song ist ja sogar auf einer meiner absoluten Lieblingsplatten zu finden, doch 2018 bekam er in einem Moment voller Wut für mich eine völlig neue Konnotation. Nun ist's ein gigantischer Mittelfinger an elitäre Mitmenschen und die beste Motivation, es endlich allen zu zeigen.




1995 | The Smashing Pumpkins - 1979
Es gibt auf dieser Welt kaum Songs wie 1979, die bei so vielen Generationen gleichzeitig ein derartiges Maß an Kindheits-Nostalgie hervorrufen, die Erinnerung an sorglose Tage wecken können und ohne Umwege direkt ins Herz gehen. Seine Zeitlosigkeit offenbart sich schon daran, dass der Song in meinem Geburtjahr geschrieben wurde, sich in seiner rückblickenden Emotionalität aber eins zu eins ins Heute transportiert. The Smashing Pumpkins haben ein Meisterwerk geschaffen, das allein schon mit seiner unfassbar cleveren Instrumentalisierung punkten kann: Simple Drums und ein verspielt-melancholisches Gitarrenriff, das immer wieder in einem kleinen Stimmeffekt mündet, der irgendwie - so empfinde ich es jedenfalls - die Vergangenheit darstellt, die nach dir "ruft". Und wenn das nicht ausreicht, um mir Gänsehaut zu verpassen, dann sind da noch die butterweichen Vocals von Billy Corgan.


1995 | Oasis - Roll With It
Nein, übersehen habe ich diesen Song nun wirklich nie, wenn ich mir eines meiner liebsten Alben ever vornahm, doch in 2018 hat mich Roll with It besonders fest umklammert. Vielleicht, weil der Song - obwohl genauso alt wie ich auch - in seiner Struktur immer irgendwie frisch klingen wird. Britpop at its finest <3




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Meine liebsten Songs NICHT-2018