Meine liebsten Songs 2018 - Teil 1

Es ist immer wieder ein Fest, diese folgende Liste zusammenzustellen. Die Top 50 meiner Favoriten dieses Jahres, den besten Songs von 2018!

Die Rahmenbedingungen sind die selben, wie auch im letzten Jahr: Qualifiziert sind all jene Lieder, die ihr Release in 2018 oder im letzten Quartal 2017 hatten (kleine Anmerkung: bei Singles, die früher erschienen sind, zählt für mich das Album-Release). Pro Künstler sind maximal zwei Titel erlaubt. Chart-Hits haben ihr ganz eigenes Ranking, sind hier also auch nicht zu finden. 

Im ersten Teil zähle ich die Plätze 50 bis 21 herunter.
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50. | Paves - Beat the Gun
Beat The Gun ist eine grundsolide, schnörkellose Indie-Nummer mit eingängiger Hook, die unglaublich viel Laune macht und mich immer wieder anstachelt, aufzustehen und etwas zu unternehmen. Und weil dieser Song rein musikalisch auch perfekt in meine 2017er-Liste gepasst hätte, eignet er sich auch bestens, die diesjährige Top 50 einleiten ...




49. | The Magic Gang - How Can I Compete
Wobei, eigentlich können wir noch in 2017 verweilen, sogar buchstäblich, denn dieser eingängige Indie-Song hat mich bereits während meiner letzten England-Wochen im vergangenen Jahr begleitet und die 2017er-Liste auch nur knapp verpasst. Weil How Can I Compete aber auch der beste, weil mitsingbarster Track auf der diesjährigen Debüt-Platte der sympathischen Engländer war, bekommt er doch noch seine hochverdiente Nennung.




48. | Lary ft. MoTrip - Sand
Lary dürfte wohl meine unerwartetste Neuentdeckung sein, zumindest nicht unbedingt das, was ich normalerweise höre. Geschafft hat sie das mit einer Stimme, die ganz, ganz nahe an der Perfektion ist, und einer stimmungsvollen Platte, eine der besten diesen Jahres. Für das herzzereißende Sand holte sie sich MoTrip ins Boot, eine Kombi, die einst auf So wie du bist schon blendend funktionierte. Und, so viel kann ich schon verraten, es wird nicht der einzige Song von hart fragil in dieser Liste sein.




47. | Anteros - Bonnie
Erst war's ein netter Indie-Song, dann 'ne Attitüde. Es ist, als würde mir der Song ins Gesicht schreien: Tanz, als würde keiner zuschauen. Ich hab's sehr gerne zugelassen. Mit ihrem Charme und einer hartnäckigen Hook zum Dahinschmelzen, wickelte mich vor allem Sängerin Laura Hayden um den Finger. Darum, ein letztes Mal: I wanna live in your house, Bonnie, Bonnie!




46. | Weathers - Poser
Mit einer guten Portion Galgenhumor singen die Jungs von Weathers über die Unwegbarkeiten des Lebens und verpacken das alles in einer kurzweiligen Indie-Rock-Nummer, die sich selbst nie zu ernst nimmt. Vielleicht sind sie dabei ein kleines bisschen zu hibbelig, aber die mehr als geniale Hook entschädigt für alles.




45. | Wanda - Columbo
Oh, was hab ich die sympathisch-bekloppten Österreicher von Wanda dieses Jahr ins Herz geschlossen. In Columbo von ihrem 2017er Album Niente spielen sie mit der dunklen Vorahnung einer endenden Beziehung und dem gleichzeitigen Festhalten an der Euphorie, die sich in der beschwingten musikalischen Untermalung widerspiegelt. Spannend und irre schön.




44. | Millie Turner - The Shadow
Sie hat mich in ihrem Bann, die junge Britin, und das nach gerade einmal einer handvoll Singles. Mit ihrer Stimme, mit ihrer Art, die sie zum Mädchen von Nebenan und im nächsten Moment zum unnahbaren Mysterium macht. Geradezu verloren habe ich mich in The Shadow, einer durch und durch aufregenden Dance-Pop-Nummer, die mit jedem Hören besser wird.




43. | Leoniden - River
Mit Nevermind haben die Jungs von Leoniden den Soundtrack schlechthin für die schwierigen ersten Monate in der neuen Stadt geliefert, dementsprechend neugierig war ich auf ihre zweite Platte. Zwar hat mich diese nicht ganz so umgehauen, doch die zweite Single River war über Monate hinweg ein  verdammt launiger Ohrwurm. Außerdem haben sich Leoniden allein deshalb schon einen Platz in der Top 50 verdient, weil sie eines der geilsten Konzert-Erlebnisse dieses Jahres geliefert haben. Gerne wieder <3




42. | Junior Empire - Said and Done
Auch Junior Empire haben sich in den Fokus gespielt, vor allem mit diesem mitreißenden Track, der im Paralleluniversum das Potential für einen echten Hit gehabt hätte. Das Rezept mag einfach sein (man nehme temporeiche, pulsierende Drums, eine simple Piano-Folge und eine schwebende "Uh uh uh"-Hook), doch mich hat der Vibe komplett erfasst. Geiler Song!




41. | Sigrid - Strangers
Sigrid gehört mit ihrer unkonventionellen Art derzeit zu den aufregendsten Pop-Künstlerinnen und ich hätte ihr gewünscht, dass Strangers ein größerer Hit geworden wäre, das Potential hätte er gehabt. Ich zumindest konnte mich der wuchtigen Baseline und der einprägsamen Hook nicht verschließen.




40. | The 1975 - Sincerity is Scary
Wenn sich Matty Healy als Stimme unserer Generation verkaufen möchte (wie etwa in Love It If We Made It), dann geht mir das oft ein bisschen auf die Nerven, doch man kann nicht verneinen, dass er als Songwriter ein gutes Gespür für den Zeitgeist hat. In Sincerity is Scary kritisiert er den sozialen Trend, sich hinter Ironie zu verstecken und liefert ein Plädoyer für die Ehrlichkeit. Charmant, ein bisschen jazzy-entspannt und voller positiver Vibes - den Song muss man einfach mögen.




39. | Fynn Kliemann - Dunkelblau
Als Fan vom Kliemannsland war es fast schon Pflicht, sich auch die Platte des Heimwerkerkönigs zu geben. Und kein Zweifel: Seine raue, irgendwie maritime Stimme hat etwas ganz Markantes. Auch wenn Nie auf mich nicht den ganz großen Replay-Faktor hatte, so wurde Dunkelblau im Herbst doch zu einem beständigen Ohrwurm.




38. | LAUREL - Same Mistakes
Keiner wusste in 2018 die dunklen Seiten des Zwischenmenschlichen so gut einzufangen, wie LAUREL auf ihrem Debütalbum DOGVIOLET. In der infektiösen Indie-Rock-Nummer Same Mistakes arbeitet sich ihre verletzliche Stimme durch Verzweiflung und Sehnsucht, nur um zielsicher mitten ins Herz zu treffen. Gänsehaut!




37. | The Fratellis - Told You So
Manchmal behandle ich die Fratellis etwas stiefmütterlich. Auch mein Ticket für ihr Berlin-Konzert habe ich kurzfristig noch verkauft, und das obwohl ich ihren neuen Sound, der sich immer mehr dem Glam-Rock nähert, eigentlich feiere. Fakt ist: Sie haben eine Erwähnung verdient, vor allem der stärkste und hymnischste Song des Albums, Told You So, der mir im Frühjahr doch das ein oder andere Mal eins Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, als es gar nicht so viel zu lachen gab.




36. | The Vaccines - I Can't Quit
Gleich als erste Single von Combat Single haben The Vaccines den Kracher hingelegt, den ich mir erhofft habe: Bewegungsfreude injizierende Gitarren, gepaart mit kurzweiligen Vocals, und schon haben wir einen Song von ungeheurer Eingängigkeit, der perfekt geeignet ist für jede Indie-Party im Jetzt und Morgen.




35. | twenty one pilots - Levitate
Die zweite Single von Trench ist vorrangig eine blitzsaubere Rap-Nummer, die aber den größtenteils ungewiss-mechanischen Sound der Platte am allerbesten transportiert. Ohne den Kontext ist Levitate inhaltlich schwer zu verstehen, doch wozu auch, wenn allein schon Tylers Flow und der meisterhafte Beat - irgendwas zwischen aufgeputscht und entspannt - klarmachen, wie der Hase läuft.




34. | All Time Low - Birthday
Im vergangenen Jahr haben mich All Time Low mit Last Young Renegade ziemlich enttäuscht, doch nur einen Sommer später bewiesen sie mit zwei richtig starken Singles, dass sie den Beach-Pop-Punk ihrer früherer Platten noch beherrschen. Allein das Intro von Birthday lässt mein 2000er-Herz höher schlagen, und was dann folgt, ist ein stupider ("I need you like cake on my birthday"), aber durch und durch unterhaltsamer Track mit Nostalgie-Faktor.



33. | Stand Atlantic - Lavender Bones
Den Pop-Punk-Veteranen folgen die Newcomer: Lang ist's her, dass mich eine unbekannte Band so dermaßen vom Hocker riss, wie Stand Atlantic. Lavender Bones ist ein überraschend tiefgehendes Plädoyer für den selbstbewussten Umgang mit eigenen Fehlern. Zudem bringt Bonnie Fraser eine weibliche Power in die Szene, wie ich sie seit Hayley Williams lange nicht gehört habe. Hut ab, ich bin gespannt auf mehr!



32. | Bad Sounds - No Luck
Endlich konnten Bad Sounds auch auf Albumlänge beweisen, wie spielerisch einfach sie Indie, Hip-Hop, elektronische Elemente und eine Prise Abgedrehtheit zu Musik verbinden, die super viel Spaß macht. Dass sich No Luck als hartnäckigster Ohrwurm der Platte entpuppte, lag vor allem an seiner  euphorischen Base-Line, die meine spätsommerliche Grundzufriedenheit bestens untermalte.




31. | Neufundland - Wir werden niemals fertig sein
Elektronisch angehauchter Indie-Pop, freche Texte auf Deutsch: Die Debütplatte von Neufundland hat mich auf vielen Ebenen beschäftigt, doch der Titelsong Wir werden niemals fertig sein hat mit einer Reihe an zitierbaren One-Linern ("Morgens bin ich Bänker, abends bin ich Punk"), einem genialen Groove, vor allem im Refrain, und Cleverness einfach alles in den Schatten gestellt. Mehr davon!




30. | The Vaccines - Maybe (Luck of the Draw)
Wenn  I Can't Quit der offensichtliche Hit der Vaccines-Platte ist, dann ist Maybe der unscheinbare. Hinter der zurückhaltend-nostalgischen Instrumentalisierung versteckt sich nämlich eine verdammt tolle Old-School-Ballade mit ganz, ganz viel Herz, die schüchtern vom Glücksspiel Liebe erzählt. Klischeehaft? Vielleicht. Dafür geht einem der Chorus so schnell ganz gewiss nicht aus dem Ohr.



29. | Millie Turner -  Eyes On You
Mit Eyes On You lieferte Millie Turner auch eine sagenhaft schöne, überaus smoothe Ballade, in deren durchweg cleveres instrumentales Arrangement man sich geradezu verlieren kann. Das beginnt schon mit den zart-dumpfen Drums im Intro, später hören wir sehr feine Piano-Chorde, doch das offensichtliche Highlight sind die Bass-Gitarren. Augen zu, genießen.




28. | Lana Del Rey - Venice Bitch
Lana hat mit ihren zwei Singles Lust auf ihr Anfang 2019 erscheinendes Album gemacht. Geradezu verliebt habe ich mich in Venice Bitch - dank seiner träumerischen, minutenlangen E-Gitarren-Spielereien ist der Song eine angenehme Brise der Nostalgie und einer der enspanntesten Tracks dieses Jahres gewesen.



27. | The 1975 - It's Not Living (If It's Not With You)
Schon genervt davon, dass über einen Monat vor dem Album-Release bereits die fünfte (!) Single veröffentlicht wurde, wollte ich erst gar nicht hineinhören. Und wurde dann komplett umgehauen. Mit Gitarrenklängen zum Dahinschmelzen und einer grundsympathischen Unbeschwertheit (vermeintlich, muss man sagen, geht es doch wenig harmlos um Matty Healys Heroin-Sucht) erwies sich  It's Not Living als der vielleicht beste und mitreißendste Song auf A Brief Inquiry.



26. | CHVRCHES - Heaven/Hell
Ich mag meine Probleme mit Love Is Dead haben, doch in ihren besten Momenten gibt mir die Platte doch dieses gewisse Feeling. Heaven/Hell etwa, trug mich mit seinem Mix aus sanft dahinschwebenden Synth-Beats und Laurens engelsgleicher Stimme (in diesem Fall ist dieser klischeehafte Vergleich mal vollends angebracht) in eine einzigartige Sphäre, in die ich sehr gerne zurückkehre.




25. | Vicetone ft. Meron Ryan - Walk thru Fire
Ganz sicher gehören Vicetone zu den wenigen EDM/House-Künstlern, die mich regelmäßig begeistern  können und in diesem Track zeigt sich auch wieder einmal, wieso: Mit Meron Ryan haben sie wieder einmal einen Feature-Gast zum Niederknien dabei, die vor allem in der melodischen Bridge ihre Stärken ausspielen kann. Und dann der Drop, der bei Vicetone verlässlich immer ins Schwarze trifft.




24. | Paul Kalkbrenner - Part One
Seit Berlin Calling ist Paul Kalkbrenner für mich untrennbar mit der Hauptstadt verbunden und sein charakteristischer Deep-House-Sound löste schon vor Jahren eine gewisse Berlin-Faszination bei mir aus. Dass mich seine neue Platte Parts of Life also irgendwie begleiten würde, jetzt wo ich hier bin, war klar. Warum es ausgerechnet Part One war, der mich regelrecht verzaubert hat, kann ich nicht beschreiben. Fakt ist, dass es mit seinen munteren Trompeten und dem allgemeinen Vibe für mich der aktuellste Berlin-Soundtrack geworden ist.




23. | Florence + The Machine – Grace
Dass Florence + The Machine zu den prägendsten Künstlern meines Jahres gehörten, lag vor allem an ihrer früheren Diskographie. Doch auch Grace vom neuen, eher minimalistischen High as Hope konnte mich berühren. Eine Piano-Ballade, die sich in ihren besten, kraftvolleren Momenten wie eine befreiende Erleuchtung anfühlt.




22. | Bebe Rexha - Don't Get Any Closer
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Bebe Rexha eine der spannendsten Stimmen der Pop-Welt hat, doch noch nie ging sie mir so dermaßen ins Mark wie hier, in ihrer bisher wohl intimsten Nummer. Don't Get Any Closer schwebt in einem Raum aus ungewisser Beklemmung, lauthals durchbrochen von Ängstlichkeit, die sich innerhalb weniger Momente in Euphorie wandelt. Ganz großes Kino.





21. | Kate Nash - Body Heat
Können wir uns bitte drauf einigen, dass Body Heat schlicht und einfach ein irre kitschiges, poppig-überzuckertes, aber dennoch wunderschönes Liebeslied ist? Mich bewegt es irgendwie, die sonst so unkonventionelle, überdrehte Kate Nash völlig unironisch von Schmetterlinge im Bauch singen zu hören. 



Weiter mit Teil 2 (Platz 20 - 1)


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Meine liebsten Songs 2018 (Platz 21 - 50)