Schön sieht sie aus, unsere Alben-Tabelle. Und nun?
Ich hatte ein Deja Vu. Für meine Lieblingsalben
stellten sich nun dieselben Fragen wie für meine Künstler. Wie schaffe ich
einen schnellen, unkomplizierten Zugang? Und was gehört überhaupt dazu?
Zunächst: Auch im Album-Bereich hat
sich Spotify inzwischen verbessert. Das Problem, dass alle Songs automatisch
gespeichert worden, wurde behoben. Eigene Playlisten, das merkte ich auch recht
schnell, würden wieder in die komplette Unübersichtlichkeit führen. Deswegen nutze
ich also die Album-Speicher-Funktion bei Spotify. Die find ich nett. Vor allem,
weil sie wie ein Plattenregal aussieht.
Doch welche Platten gehören dazu? Wer
springt in mein virtuelles Plattenregal, meine Kollektion – meine »Hall of Fame«?
Logischerweise nehme ich mein Ranking
zur Hand, also nein, hier gibt's keine neuen verkopften Formeln. Das einzige,
was ich tun muss, ist eine Grenze ziehen, die die »guten« von den »überragenden«
Alben trennt. Welcher Album-Score repräsentiert das?
Gar nicht so einfach.
10/10, klar, aber das war mir zu wenig.
Auch 9/10 gehören dazu. Und 8/10?
Ich habe lange überlegt. Und gemerkt,
wie viele Alben, die ich wirklich sehr mag und regelmäßig höre, im letzten
Bereich liegen. Nein, auch 8/10 musste unbedingt aufgenommen werden. »Eight or
higher, bro«, hörte ich Marshall Eriksen in meinem Kopf sagen. 8 oder höher. Die
8 war geeignet. Und weil wir aufrunden, liegt die Grenze für meine Hall of Fame
also bei exakt 7,5.
Drei Niveaustufen also.
Das bot es sich ja an, es schrie quasi
danach, ein kleines »Gimmick« einzuführen, das den Charakter einer Hall of Fame
noch mehr unterstreicht. Eine Würdigung in der Würdigung. Ich beschloss, virtuelle
Medaillen zu verteilen. Gold, Silber, Bronze. 10/10 die goldenen Alben. Zwischen
8,5 und 9,5 landen wir bei Silber und die 8er erhalten Bronze.
Ist es nötig? Nein. Aber es fühlt sich
irgendwie passend an.
Mein Beispielalbum, Sorry For The
Late Reply, verpasst mit einem Score von 7,1 somit ziemlich knapp den
Sprung in meine Hall of Fame. Ein Album wie so viele, das ich zwar mag – aber »mögen«
allein reicht noch nicht.
Mit dieser Grenze landen wir – Stand jetzt
– bei 304 Alben, also so ziemlich genau einem Viertel aller Alben, die ich in
meiner Datenbank verzeichnet habe. Die Medaillen verteilen sich folgendermaßen
16 Gold (10/10), etwa 1 Prozent
96 Silber (9/10), etwa 8 Prozent
192 Bronze (8/10), etwa 16 Prozent
Wie ihr euch denken kennt, wäre dieser
Anteil ohne die 10-Prozent-Klausel noch wesentlich geringer. Ich habe mal
nachgeschaut und festgestellt: von den 16-Gold-Alben profitieren gleich 11
Stück von der Regel!
Aber wie bin ich überhaupt dazu
gekommen? 1200 Alben insgesamt. 300 in der Hall of Fame. Allein durch
Künstler-Diskographien ließ sich so eine Masse nicht aufbauen. Viel mehr
erwachte in mir eine Entdeckungslust. Ein Sprung ins Unbekannte. Die große
Album-Explosion von 2019/2020.