LBNL-Charts: März I (2019)

In der ersten Ausgabe des Frühlings bleibt es noch vergleichsweise ruhig. Ein paar prominente Vertreter verabschieden sich aus der Liste, während sich drei, vier starke Newcomer in Stellung bringen.
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Neueinsteiger

2019 / Rock
Holy shit, auf ein Comeback der Black Keys in 2019 hätte ich nicht unbedingt gewettet. Lo/Hi macht auch gleich unmissverständlich deutlich, warum sie schmerzlich vermisst wurden. Die Nummer ist, wieder mal, eine fantastische Hommage an den den Glam-Rock der 70s und scheint bass-technisch schon recht offensichtlich von Norman Greenbaums Spirit In The Sky inspiriert zu sein. Doch die Jungs heizen das ganze noch mit Soul und einem Killer-Riff an, ein Mix, der unfassbar Laune macht. Ich freue mich auf mehr!

1991 / Grunge
Ich habe mich voll und ganz in Ten verliebt. Ganz sicher das beste, was ich im Rahmen meines 100-Alben-Dings bisher zu hören bekam. Objektiv gesehen mag Alive nicht mal der beste Song der Platte sein, wohl aber der euphorischste. Die Art und Weise wie Eddie Vedder den Chorus singt, das ist ... das ist von einem anderen Stern.

2019 / EDM, Pop
Ich bleibe dabei: Robin Schulz ist einer der besseren DJs im Mainstream. Meine große House/EDM-Phase mag hinter mir liegen, doch ein guter Drop bekommt mich immer noch rum - und damn, was dieser in Melancholie getränkte Dopaminüberschuss von Speechless mit mir macht, ist ganz groß. Dazu kommt noch die verletzliche Stimme von Erika Sirola und eine verdammt eingängige Hook - ich mag's sehr.

Adele - Sweetest Devotion
2015 / Pop
Aus Langeweile habe ich mal wieder die Diskographie von Adele ein bisschen durchstöbert, wie man das manchmal so macht, und saß dann etwas entgeistert da, weil ich Sweetest Devotion vom letzten Album irgendwie verpasst habe. Adele schrieb die euphorische Nummer für ihren Sohn und, was soll ich sagen, es hört sich fantastisch an. Hab ich immer wieder gerne gehört in den letzten Wochen.

zebrahead - Do Your Worst
2019 / Punk-Rock
Dies ist ein kleiner Antester, mein (derzeit) liebster Track vom neuen zebrahead-Album. Diese Band fasziniert mich, denn sie ändern seit nun fast zwei Jahrzehnten eigentlich gar nicht so viel an ihrem Rezept und machen beständig unfassbar eingängigen Punk-Rock. Und obwohl ich das Gefühl habe, die Chorde und die Melodie so schon mehrfach gehört zu haben, ist Do Your Worst ein Track, wie ich ihn mir erhofft habe. Vielleicht rutscht auch in der nächsten Ausgabe noch was von Brain Invaders hier rein. In Dauerschleife läuft die Platte bei mir jedenfalls ...

The Who - Love Ain't For Keeping
1979 / Rock
Ein weiteres Überbleibsel vom 100-Alben-Projekt. Seit einigen Wochen schwirrt diese wunderbare Classic-Rock-Nummer nun schon in meiner Rotation umher, doch es brauchte ein paar erste Frühlings-Sonnenstrahlen, um sie endlich in die Top 20 zu heben. Der Song lebt allein mit seinen genialen Gitarren ein Gefühl von Freiheit vor und weckt Vorfreude auf den Sommer.
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Meine Top 20 vom 15. März 2019


TitelKünstlerDebüt
1AlaskaMaggie RogersFebruar II(-)
2LonerYUNGBLUDJanuar II(+7)
3Checkpoint (Nie Game Over)BilderbuchFebruar II(+8)
4Lo/HiThe Black KeysMärz INEU
5AlivePearl JamMärz INEU
6Love Has All Been Done BeforeJade BirdJanuar I(-1)
7SpeechlessRobin Schulz ft. Erika SirolaMärz INEU
8Someone GreatLCD SoundsystemJanuar II(-6)
9Sweetest DevotionAdeleFebruar IINEU
10With or WithoutTired LionDezember II(-7)
11Lose Lose LoseSWMRSFebruar II(+2)
12Europa 22BilderbuchFebruar II(-)
13DownTHUMPERFebruar I(+2)
14About HerGender RolesJanuar II(-4)
15breathinAriana GrandeJanuar I(-7)
16Do Your WorstzebraheadMärz INEU
17HospitalizedBroodsFebruar I(-1)
18HeroinBadflowerFebruar I(-11)
19I Get No JoyJade BirdFebruar I(-15)
20Love Ain't For KeepingThe WhoFebruar INEU
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Kommentar

Es geht doch: Mit Maggie Rogers kann endlich mal wieder jemand die Führung verteidigen. Dabei ist es nicht so, dass Alaska jetzt alles völlig dominiert, aber immer wenn ich zum Track zurückkomme, denke ich: Jupp, das ist die Perfektion, derzeit kann ich meiner Seele nichts Besseres geben. Ob das auch in den nächsten Wochen reicht? Die Konkurrenz ist jedenfalls groß: Loner legt eine starke Wende hin, während Love Has All Been Done Before mir einfach konstant im Ohr bleibt. Von den anderen Debütanten der letzten Monatshälfte präsentieren sich die beiden Bilderbuch-Songs stark und vor allem Checkpoint (Nie Game Over) könnte noch weiter steigen -  den gewissen Frühlings-Vibe hat die Nummer allemal. Ach ja, und dann gibt es da noch gleich drei verdammt gute Neueinsteiger, wenngleich es insgesamt, wie auch schon in der letzten Ausgabe, nicht ganz so viele sind.
With Or Without, der derzeitige 2019er-Krösus, wird die Liste verlassen und legt zum Abschluss noch einmal eine richtig gute Top 10-Platzierung hin. 207 Punkte ist also die Marke, die es zu schlagen gilt, keine einfache Aufgabe. Etwas überraschend ist der vorläufige Abgang von Chlorine und der Fall von I Get No Joy und Heroin, denen allen ein bisschen das Momentum abhanden gekommen ist. Aber vielleicht können sie sich in der zweiten März-Hälfte ja wieder berappeln.