#10: Up The Bracket

Und damit kommen wir zur dritten Indie-Band der frühen 2000er, die ich gefühlt kenne, genau genommen aber dann doch nicht. Ich kann, und das ist ziemlich traurig, auf Anhieb keinen Libertines-Track nennen. Up The Bracket soll das sofort ändern.

Release: 14. Oktober 2002
Genre: Indie-Rock
Dauer: 36:33

Erwartungen
Ich denke, ich werde mich bei den Libertines so ungefähr an den Sound der Strokes erinnert fühlen. Cleverer Indie-Rock, vielleicht ein wenig "heller" als bei anderen? Keine Ahnung, irgendwie habe ich bei den Libertines so ein fröhliches Bild im Kopf.

Eindrücke
So falsch lag ich mit meinen Erwartungen nicht. The Libertines lassen mit ihrer Attitüde die Füße zucken und bringen tatsächlich die indie-mäßige Hibbeligkeit mit, die ich bei The Strokes' Is This It so ein bisschen vermisst hatte. Das Problem ist aber: Nichts davon bleibt im Kopf. Und wenn man nach drei Durchläufen eines solchen Unruhe-Albums einfach keine Momente findet, die einen immer wieder hineinziehen, dann kann es auch schnell nerven. Und genau das ist mir mit Up The Bracket passiert.
Nicht falsch verstehen: Es gibt wirklich gute Momente. Der Album-Opener Vertigo etwa, die Mittelsektion um Radio America (der in seiner Zurückgenommenheit eine willkommene Atempause darstellt) und den Titeltrack Up The Bracket, sowie die beiden letzten Songsdoch während mit bei den Strokes eher etwas fehlte, ist mit bei diesem Album insgesamt irgendwas "zu viel". Klingen mir die Gitarren zu rau? Sind mir die Texte zu kryptisch und der Inhalt deshalb nicht so nachvollziehbar? Kann ich mit so schillernden Persönlichkeiten wie Pete Doherty nicht umgehen? Es ist ein Mix aus allem.

Fazit
Up The Bracket ist so ein Album, bei dem ich meine Ablehnung nicht ganz erklären kann. Ich habe mir einiges von den Libertines erhofft, doch der Funke wollte nicht überspringen, im Gegenteil,: Ich war meist irgendwo froh, wenn die halbe Stunde vorbei war, und irgendwie habe ich nicht wirklich das Bedürfnis, sie weiter für mich zu entdecken. Ich kann schon verstehen, dass die ohne Frage tanzbaren Tracks viele Fans haben, doch für mich war das alles irgendwie nichts. Vielleicht werde ich meine Meinung noch ändern, aber dazu brauche ich tatsächlich erstmal ein wenig Abstand.