#14: Back In Black

Im kompletten Gegensatz zum seichten Bon Iver wollte ich wieder einen echten Kracher haben und was das angeht, gibt es in meiner Album-Liste wohl kaum etwas Besseres als AC/CD und Back In Black.

Release: 25. Juli 1980
Genre: Hard Rock
Dauer: 42:11

Erwartungen
Ein ... Feuerwerk. Mal wieder. Aber hey, im Falle von AC/DC kann man ruhig mit der Erwartung herangehen, komplett umgehauen zu werden. Und es ist ja nicht so, dass AC/DC komplett an mir vorbeigegangen wären: T.N.T.? Kennt man, klar. Highway To Hell? Natürlich, es ist eigentlich sogar eines meiner absoluten Lieblingslieder, genauso wie auch You Shook Me All Night Long - und das befindet sich sogar auf der Tracklist von Back In Black. Genauso wie auch Hells Bells, das ich spontan gerade aber nur vom Namen her kenne. Was ich sagen will: Ich weiß schon, was auf mich zukommt. Und verdammt, habe ich Bock drauf!

Eindrücke
Wie nennt man das, wenn man hohe Erwartungen hat, und die dann auch noch übertroffen werden? Jeder einzelne Track ist unglaublich feierbar. Zwischen all den epischen Gitarrenriffs, Brian Johnsons atemberaubender Stimme und den lächerlich mitreißenden Hooks gibt es eigentlich kaum etwas zu kritisieren. Es ist Arena-Rock vom Feinsten. Es ist genau das, was ich vor Augen habe, wenn ich an Hard Rock denke. - Wie langweilig.
Zugegeben, manchmal wirkt diese Musik auf mich ein bisschen cartoon-ish. Und ich glaube nicht mal, dass das nur an meiner Gegenwarts-Perspektive liegt. Die Band wusste damals schon ganz genau, dass ihre Musik das pure Entertainment für ein angeheitertes Publikum sein würde, da bin ich mir sicher. Es ist Musik zum Eskalieren. Immer auf Vollgas, immer zum Headbangen, 'ne Ode ans Leben, die besonders deshalb so stark geworden ist, weil es ihr erstes Album nach dem Ableben ihres Frontsängers Bon Scott war. Der Titeltrack zeigt das ganz gut, es ist eine Hommage an eben jenen Scott, erzählt aus seiner Perspektive, die eine "celebration" sein sollte - und holy moly, das ist es geworden. Die Texte sind voller überzeichneter Bilder, purer Arroganz und grenzenloser Maskulinität. Bestes Beispiel: Given the Dog a Bone, das recht ungeniert einen Blowjob beschreibt. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann ist es der stumpfe Sexismus auf Back In Black. Ich konnte es leider nicht vermeiden, dabei an besoffene alte Säcke zu denken, die von der "guten alten Zeiten" schwärmen. Na ja.
Andererseits lässt sich das alles auch ganz gut ausblenden, denn - wie gesagt - Back In Black schafft es durchgängig gute Unterhaltung zu liefern, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen. Mein Favorit bleibt nach wie vor You Shook Me All Night Long, doch irgendwie hat sich vor allem der Album-Closer Rock and Roll Ain't Noise Pollution aufgrund seines etwas heruntergefahrenen Tempos voll und ganz empfohlen. Nice.

Fazit
Ich liebe es. Back In Black ist so herrlich überzogen und dabei so unfassbar catchy, dass ich mich frage, wieso ich nicht früher auf den Trip gekommen bin. Neue Nummer 1 dieses Projekts.