100 ALBEN FÜR 2019

Neujahrsvorsätze gibt es viele. Manche wollen im neuen Jahr gesünder essen. Oder mit dem Rauchen aufhören. Irgendwas Gutes tun jedenfalls. Sich verbessern. Einen Makel eliminieren. Ihr wisst schon.

Ob es wirklich ein Makel ist, den es zu eliminieren gilt, ob ich gar ein besserer Mensch werde, weiß ich nicht, doch auch ich habe eine Neujahrsvorsatz. Und zwar möchte ich mir mehr Zeit nehmen, in Musik richtig einzutauchen. Ihr wisst schon, nicht so viel skippen, öfter etwas wiederholen, eben einfach nicht so ungeduldig sein. Und gleichzeitig möchte ich meinen Horizont erweitern, möchte Musik entdecken, für die ich bisher nicht so viel übrig hatte. Ich möchte viele Alben hören, die "man mal gehört haben muss". Robert Dimery brachte vor ein paar Jahren in Zusammenarbeit mit dem Time Magazine mal den Band "1001 Albums You Must Hear Before You Die" heraus, also habe ich schon mal eine gewisse Inspiration. 1001 Alben schaffe ich in einem Jahr natürlich nicht. Wie wäre es mit 100? Ja, 100 klingt aber nach einer schönen, machbaren Zahl. Zwei Alben pro Woche also, das geht klar. 
Ich möchte diese Alben über mehrere Tage hinweg hören. Und mindestens drei Mal komplett. Je nachdem, wann ich Lust und Laune habe: vorm Schlafengehen, beim Aufwachen, im Zug. Egal. Ich weiß, diese drei Durchläufe sind nicht die Welt, mir aber verlangen sie schon 'ne Menge Disziplin ab. Und darum geht es mir ja: Dranbleiben. Eintauchen. Und nicht sofort urteilen. Es gibt so, so vieles zu entdecken. Einiges nachzuholen. Und manches, ja manches könnte ich mir auch sparen. Das kann ich vorher nicht wissen. Das macht dieses Projekt ja auch so spannend: jedes Album könnte die pure Langeweile sein - oder die Offenbarung.

Wie ich schon meinte, die Dimery-Auswahl, meinetwegen auch die All-Time-Bestenlisten von Rolling Stone etc., sind gute Anhaltspunkte, aber ich möchte sie auch nicht Stück für Stück abarbeiten. Ich habe sehr viele Listen gelesen, auch spezifischere, wie die besten Alben nach Jahrzehnten oder Genres, dann aber ganz willkürlich das ausgewählt, was mich irgendwie interessiert hat. Ein bisschen Vielfalt muss sein. Somit habe ich einen Album-Pool, den ich auch nicht komplett schaffen werde. Möglich ist außerdem, dass im Laufe des Jahres noch etwas hinzukommt. Deshalb werde ich auch nicht alles ins kleinste Detail planen. Irgendwie gefiel mir die Idee, jede Woche spontan zu entscheiden, was ich hören möchte. Die einzige Regel, die ich mir setze: Die zwei Alben sollten möglichst unterschiedlich sein, ich will also nicht z.B. zwei Beatles-Alben parallel hören. Ein Mix eben. Alt und neu. Laut und bedächtig. Rock und Rap. So ungefähr.

Auf diesem Blog werde ich versuchen, jede Woche meine Gedanken zu notieren. Wie genau das aussehen wird, das werden wir dann sehen ;)