WM-Tagebuch #11 – Igor, der Gelaserte

Sambamärchen. Die Finals der Gruppe E, F und H

In diesen Gruppen war am letzten Spieltag noch so viel Dramatik möglich, gleich drei Mal hätte es theoretisch sogar zu einem Losentscheid kommen können. Letztendlich war das alles aber dann noch recht unspektakulär.

Die Gruppe E endete zum Beispiel mit der Tabelle, die man im Vornherein erwarten konnte – und stellt sich damit voll gegen den Trend dieser WM, die so voller Überraschungen steckt. Bezeichnenderweise ist es die einzige Gruppe, in der zwei Europäer weiterkommen und in der Ecuador hier als einziger südamerikanische Vertreter bereits nach der Vorrunde ausscheidet. Das war schlicht zu harmlos. Die Schweiz konnte sich hingegen nach dem 2-5-Debakel gegen Frankreich erstaunlich schnell von jeglicher Versagensangst befreien und zieht nach dem souveränen 3-0 über Honduras dann doch noch verdient ins Achtelfinale ein.

Dort wartet Argentinien, das gegen Nigeria zwar auch sein drittes Spiel gewinnen konnte, aber immer noch nicht wirklich überzeugen möchte. Einzig Lionel Messi brachte etwas Brillianz ins Spiel der Albiceleste. 4 Tore nach 3 Partien – Der Superstar scheint nun auch endlich im Nationaldress seine Leistung abrufen zu können. Nigeria konnte aber erstaunlich gut mithalten und offenbarte beachtliche Schwächen der Südamerikaner. Weil der Iran gegen Bosnien verlor, wurden die Super Eagles verdienter Zweiter.

Blieb also nur noch eine Gruppe übrig, und die war aus deutscher Sicht nicht uninteressant, schließlich qualifizierte sich hier unser Achtelfinal-Gegner. Weil Südkorea trotz Überzahl nicht gegen Belgien gewann, entschied es sich zwischen Russland und Algerien. Die Sbornaja ging zwar früh in Führung, doch machte danach zu wenig für ein zweites Tor. Deshalb kam der Ausgleich der Nordafrikaner, der sie in die nächste Runde befördern sollte, nicht unverdient. Wie er fiel, ist allerdings ein Skandal: Zunächst sah es alles nach einem klaren Torwartfehler von Igor Akinfeev aus, der eine Ecke von Algerien unterlief. Videos und Bilder beweisen aber, dass er genau in diesem Moment von einem Laserpointer aus dem Pubikum anvisiert wurde. Klare Ablenkung, und womöglich war dies die Ursache für die folgende Unkonzentriertheit. Aber was soll's: Nimmt man alle Gruppenspiele zusammen, haben es die Algerier auf jeden Fall verdient.

Damit ist die Gruppenphase dieser Weltmeisterschaft 2014 vorbei. Die Achtelfinal-Partien stehen fest. Morgen geht es schon weiter, zunächst hier im Blog, dann auf den Plätzen. Bis dahin!